Doppelmord von Höfen - Prozess in München: Opfer sagt per Video aus
Im Prozess um den Doppelmord von Höfen nimmt das Gericht Rücksicht auf den psychischen Zustand der 77-Jährigen. Sie darf am Dienstag per Videoübertragung aussagen.
München - Mitten in der schönsten Voralpen-Idylle in Königsdorf (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) dringen Räuber in ein Haus ein und ermorden zwei Menschen (76 und 81 Jahre alt). Die Hausherrin (76) überlebt schwer verletzt.
Luise S. (77), die als Nebenklägerin im Prozess direkt beteiligt ist, dürfte am Dienstag aufgeatmet haben. Das Schwurgericht unter dem Vorsitz von Thomas Bott beschließt, dass die alte Dame nicht persönlich im Saal als Zeugin aussagen muss.
Opfer hat eine mittelschwere Depression
Sie wird am Dienstagmorgen per Videoübertragung aus einem anderen Gerichtssaal vernommen. So muss sie den Männern nicht persönlich begegnen, die sie im Februar 2017 in ihrem Haus überfielen. Ein Grund: Ihr Anwalt Derek Setz hatte dem Gericht ein Attest vorgelegt, das Luise S. eine mittelschwere Depression bescheinigt.
Einer früheren Pflegerin (50) und drei Männern wird Mord, erpresserischer Menschenraub und besonders schwerer Raub vorgeworfen. Das Motiv des Quartetts: Habgier. Die Pflegerin hatte im Jahr 2016 geholfen, den schwerkranken Mann von Luise S. zu betreuen. Dabei soll die Pflegekraft auch das Haus ausgekundschaftet haben. Das wohlhabende Paar bewahrte dort unter anderem Bargeld und Schmuck auf. (Lesen Sie auch: Doppelmord von Höfen - Einer der Räuber packt aus)
Nach dem Tod des Mannes soll die Pflegerin ihrem Bruder vorgeschlagen haben, dass er mit ihrem Sohn (24) in das Haus einbrechen solle. Der 44-Jährige sei einverstanden gewesen und habe noch einen Bekannten (34) eingespannt.
Der Prozess dauert an.
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