Django und Söder: Derblecken beim Maibock-Anstich
Beim Maibock-Anstich im Münchner Hofbräuhaus wurde am Mittwochabend wieder kräftig ausgeteilt. Einstecken musste vor allem der abwesende Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU).
München - Finanzminister Markus Söder hat Ministerpräsident Horst Seehofer ein neues Reiseziel empfohlen: „Las Vegas, die Stadt der Glücksritter und der Spieler“, lästerte Söder am Mittwochabend beim Maibockanstich in München. „Da wird sich mein Ministerpräsident zu Hause fühlen.“ Kabinett und Kabarett seien sich „wahnsinnig ähnlich“. „Der einzige Unterschied: Im Kabarett lachen alle über einen, im Kabinett lacht nur einer über die anderen“, spottete Söder über Seehofers CSU-intern gefürchtete Attacken auf die Parteifreunde.
Der Finanzminister erntete stürmischen Beifall der etwa 600 Besucher. Seehofer war nicht anwesend, dafür viele andere Kabinettsmitglieder.
Kabarettist Django Asül empfahl Seehofer und der CSU anschließend die Lösung aller europäischen Probleme: Eine drastische Verkleinerung der EU auf Bayern und Tirol. EU-Energiekommissar Günther Oettinger werfe der CSU Europafeindlichkeit vor, lästerte Asül am Mittwoch beim Maibockanstich im Münchner Hofbräuhaus.
Dabei wolle die CSU nur ein „besseres Europa“, zitierte der Niederbayer CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. „Bestehend aus Bayern und Tirol. Und dann macht man noch ein Assoziierungsabkommen mit dem Gardasee. Und des langd scho“, spottette Asül.
Der Maibockanstich hat sich seit einigen Jahren zur Konkurrenzveranstaltung zum Derblecken auf dem Nockherberg entwickelt und ist bei manchen Prominenten ebenso begehrt. In diesem Jahr wäre FC Bayern-Altstar Paul Breitner um ein Haar an der rigorosen Einlasskontrolle gescheitert – er war eingeladen, hatte aber die geforderte verbindliche Anmeldung versäumt.