Dilettantisch gefälschte Corona-Impfpässe verkauft: Dreierbande verurteilt

Die Männer haben während der Corona-Pandemie gefälschte Impfausweise hergestellt und verkauft. Jetzt hat das Münchner Amtsgericht sie verurteilt.
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Bei der Kriminalpolizeiinspektion liegen Impfpässe unter einer Lupe. (Symbolbild)
Bei der Kriminalpolizeiinspektion liegen Impfpässe unter einer Lupe. (Symbolbild) © Stefan Puchner/dpa/Symbolbild

München - Im März 2021 haben die drei Männer damit begonnen, mit selbstgemachten Stempeln und selbst gedruckten Impfstoff-Aufklebern gefälschte Impfpässe zu verkaufen. In den Pässen war eine angebliche Corona-Impfung registriert, die in Augsburg verabreicht wurde – was allerdings nie passierte.

Gefälschte Impfpässe verkauft: Dreierbande verurteilt

Die drei Männer haben 15 solcher gefälschten Impfpässe an acht Personen verkauft, jeweils für 250 bis 300 Euro. Außerdem haben sie auch für sich selbst Impfpässe gefälscht.

Wie das Münchner Amtsgericht nun mitteilt, wurden die drei Impfpass-Fälscher zu Bewährungsstrafen verurteilt: Der Kopf der Bande erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren zur Bewährung und eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen. Seine beiden Mitstreiter jeweils eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten.

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Was den drei Fälschern vor Gericht zugute kam: Sie haben bereits vor Beginn der Beweisaufnahme ein vollumfängliches Geständnis abgelegt. Und: Die Fälschungen und das Vorgehen der drei waren offenbar sehr dilettantisch. Die Adresse des Impfzentrums in Augsburg war falsch oder falsch geschrieben. Und sie haben die Pässe an Münchner verkauft, die sich zu dem Zeitpunkt aber gar nicht in Augsburg impfen lassen durften.

Was das Gericht besonders kritisierte: Die Menschen mit gefälschtem Impfpass konnten so an kulturellen oder Sportveranstaltungen teilnehmen, die zu dem Zeitpunkt eigentlich nur gegen Corona geimpften Personen zugänglich waren.

Das Urteil wurde am 15. März gefällt und ist rechtskräftig.

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9 Kommentare
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  • SL am 07.04.2023 08:23 Uhr / Bewertung:

    Man erinnere sich an den 57-jährigen Polizeibeamten, welcher wegen eines gefälschten Ausweis vorübergehend vom Dienst suspendiert wurde. E gab kein Zurück mehr, jetzt ist er in verdienter Pension.

  • glooskugl am 06.04.2023 08:25 Uhr / Bewertung:

    Die Herrschaften sind jetzt vorbestraft,was Karriere mäßig schon ein Einschnitt ist. 180 Tagessätze a´50 Euro zb sind auch 9000 Euronen. Viel Geld also.
    Da warten aber noch genügend andere auf die Verurteilung ihrer verwerflichen Taten. Die können jetzt schon mal spekulieren...

  • Zawusel am 05.04.2023 19:10 Uhr / Bewertung:

    Warum hängt die Höhe der Strafe unter anderem davon ab, wie dilettantisch bzw. professionell die Fälschung ist?

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