Dieser Biber bremst die Isarfischer aus

München - Ein streng geschützter Biber hat den Isarfischern am Samstag Überstunden beschert – und beinahe einen Feuerwehr-Einsatz ausgelöst: Das Tier kam den Männern beim „Abfischen“ des Eisbachs in die Quere.
Im Zuge der jährlichen Bachauskehr sind die Eisbach-Schleusen heuer von 10. bis 23. Oktober geschlossen. Die Folge: Das Gewässer, auf dessen berühmter Welle sonst die Münchner Surfer reiten, hat derzeit nur noch eine Tiefe von etwa 30 Zentimetern.
Ein Umstand, den die Isarfischer nutzen, um Fische in die Isar umzusetzen. Um die Tiere in Richtung ihrer Kescher zu treiben, benutzen die Vereinsmitglieder ein elektrisches Gerät, das im Wasser ein – für die Fische ungefährliches – Spannungsfeld aufbaut.
So weit, so bewährt. Doch dann tauchte der Biber auf: Die ungewohnte Wassertiefe irritierte das Tier, die Menschen im Bach machten es zusätzlich nervös. Schließlich drückte sich der Biber verängstigt an eine der Betonwände und wich keinen Zentimeter mehr.
„Wir haben das Elektrofischen gleich eingestellt, damit dem armen Viecherl nichts passiert“, sagt Isarfischer-Vorstand Edi Rauch. Aber was nun? Die Fischer baten die Feuerwehr um Hilfe. Die Floriansjünger wollten jedoch nicht tätig werden. Am Ende trieben die Fischer den Biber selbst vorsichtig ein Stück bachabwärts und setzten dann ihre Arbeit fort.
„Seit dem 10. Oktober haben wir rund 4800 Fische umgesetzt, vor allem Äschen, Forellen Aitel und Barben“, sagt Rauch. Der eine oder andere Aal sei ihnen auch ins Netz gegangen – sowie etliche Gegenstände, die im Wasser eigentlich nichts zu suchen haben. Die Fischer entdeckten eine Geldkassette, iPads und mehrere Call-a-bike-Fahrräder.
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