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Diesel-Fahrverbot in München: Konzept? Konzeptchen

AZ-Lokalchef Felix Müller über die Diesel-Debatte in München.
Felix Müller
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Es sei eine "Zumutung", was sie da verkünde, hat Bürgermeisterin Habenschaden gesagt. Man mag nicht widersprechen. Dass man im Rathaus schwärmt von der fairen, langen Übergangszeit, ist für viele ganz normale Münchner, die einen älteren Diesel fahren, ein Hohn. Dass sie nicht mehr nach Hause fahren dürfen, könnte ihnen schon 2024 drohen. Nicht lang. Nicht fair.

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Dazu kommt: Das Konzept ist ein Konzeptchen. Sehr, sehr viele Hintertürchen werden offengehalten für Ausnahmeregelungen aller Art. Sollten am Ende eh fast alle ausgenommen bleiben, hätte man sich die Aufregung sparen können. Einen Öko-Effekt gäbe es eh kaum noch.

Für eine ökologische Verkehrspolitik ist die Stadt verantwortlich

Dass faktisch fast überhaupt nicht kontrolliert wird, kündigte man auch gleich an. Seltsam, dass man genüsslich wie eh und je darauf verweist, dass der Freistaat schuld sei, weil der doch von sich aus Verbote hätte erlassen müssen. Nun ja. Dem Dieselfahrer wäre es reichlich wurscht gewesen, wer ihn ausschließt.

Und verantwortlich für eine ökologische Verkehrspolitik ist zuvorderst die Stadt. Die immer noch weit davon entfernt ist, in der Innenstadt und den Wohnvierteln das Auto weit zurückzudrängen, dem ÖPNV überall Vorrang zu geben.

Vorerst ist nur ein Verbots-Gewinner absehbar: die CSU. Sie kann ausschlachten, dass das Konzeptchen vage ist, viele sich fürchten – der Effekt aber unklar bleibt.

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9 Kommentare
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  • Tak am 07.10.2022 11:42 Uhr / Bewertung:

    Wenn die täglichen 400000 Pendlerautos aus München fern blieben, bräuchte man das nicht. Klar ist die MVG nicht dafür ausgelegt. Hat man ja gesehen. Aber irgendwann muß man einen Anfang machen.

  • Politikverdrossen am 07.10.2022 10:07 Uhr / Bewertung:

    Falscher Ansatz, der, "mit Auto zurückdrängen", Herr Müller! Der ÖPNV muss so atttaktiv gemacht werden, dass jeder, dem es möglich ist, auf das Auto zu verzichten. Auch z. B. Gehbehinderten, wie mir. Nachdem die Bahn es nicht fertig bringt, einen ursprünglich für 2019 angekündigten fertigen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Feldkirchen bis heute fertig zu stellen, nützt mir auch mein Pedelec oder E-Scooter nichts und ich muss, so wie heute, für einen Arztbesuch mit dem Auto in die Stadt fahren. Es gibt noch zich andere Gründe, warum die Öffentlichen nicht den Erfolg verbuchen, den sie haben könnten.

  • kartoffelsalat am 07.10.2022 10:00 Uhr / Bewertung:

    Auf den Punkt von Herrn Müller.
    Ein Offenbarungseid der gestaltungsunwilligen Regierungskoalition.

    Autofahrern darf man nichts zumuten aber bei denen die den ganzen Mist Tag ein, Tag aus einatmen müssen ist das kein Problem. Abgase, Lärm, Feinstaub, Stress. Sorgt ja nur für zahlreiche Krankheiten und frühzeitiges Ableben.

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