Interview

DGB-Chefin Burger über Homeoffice: "Es gibt viel Ärger, wir brauchen klare Regeln"

DGB-München-Chefin Simone Burger über Chancen und Grenzen des Homeoffice.
Felix Müller
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"Es gibt unter Arbeitnehmern sehr unterschiedliche Ansichten zwischen denen, die unbedingt Homeoffice wollen und denen, die es auf keinen Fall wollen", sagt Simone Burger. (Symbolbild)
"Es gibt unter Arbeitnehmern sehr unterschiedliche Ansichten zwischen denen, die unbedingt Homeoffice wollen und denen, die es auf keinen Fall wollen", sagt Simone Burger. (Symbolbild) © imago images/Westend61

München - Einfach von daheim arbeiten - finden viele herrlich. Wenn es denn so einfach wäre. Und nicht Ärger mit den Chefs, den Kolleginnen und den Kleinkindern im Zimmer nebenan drohen würde. Ein Gespräch mit Münchens Gewerkschaftschefin über Homeoffice als Konfliktfall.

Simone Burger über Homeoffice: "Ich nutze die Möglichkeit für meine Flexibilität"

AZ: Frau Burger, zur Arbeit gehen heißt oft nur noch mit Jogginghose in die Küche schlurfen: Wann machen Sie das so?
SIMONE BURGER: Ich bin viel unterwegs und wenn es sich vor Terminen nicht lohnt, für eine Stunde ins Büro zu fahren, dann arbeite ich die Stunde eben von zu Hause. Ich nutze die Möglichkeit also für meine Flexibilität.

DGB-München-Chefin Simone Burger.
DGB-München-Chefin Simone Burger. © Petra Schramek

Ihre Einschätzung: Gibt es viele Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern deshalb?
Ja, gerade in Betrieben, wo es keinen Betriebsrat gibt, sehen wir Konflikte. Wo es einen Betriebsrat gibt, haben wir oft klare Richtlinien, was geht und was nicht. Wo das nicht der Fall ist, gibt es Ärger, warum der Eine das Eine darf und die Andere nicht. Es gibt ja unter Arbeitnehmern sehr unterschiedliche Ansichten zwischen denen, die unbedingt Homeoffice wollen und denen, die es auf keinen Fall wollen.

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Burger: "Auch bei den Gewerbemieten ist München ein teures Pflaster"

Kennen Sie Beschwerden, weil den Leuten ihr fester Schreibtisch gestrichen wird?
Ja, das gibt es durchaus. Auch bei den Gewerbemieten ist München ja ein teures Pflaster und Betriebe sehen durch Homeoffice Möglichkeiten, Flächen einzusparen. Und für Arbeitnehmer, die pendeln ist es oft sehr attraktiv, wenn sie nur noch einen oder zwei Tage die Woche ins Büro müssen. Auf der anderen Seite haben wir natürlich viele, die in der Stadt wohnen. Und sich in München nicht mal einfach so auch noch ein Arbeitszimmer daheim leisten können.

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Muss der Gesetzgeber klarere Regeln finden?
Auf jeden Fall. Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf Homeoffice, damit der Arbeitnehmer selbst entscheiden kann. Und wir brauchen klare Regeln, was der Arbeitgeber zum Beispiel an digitalen Arbeitsmitteln zur Verfügung stellen muss. Es gibt viele Fragen, die geklärt werden müssen. Wir wissen auch aus Studien, wie schlecht es Frauen oft mit dem Homeoffice geht. Die Grenzen zwischen Büro und Wohnung verschwinden und dann ist man plötzlich immer erreichbar. Wann man das sein muss und wann nicht - auch sowas muss geklärt sein.

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6 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • tutnixzursache am 31.05.2022 10:57 Uhr / Bewertung:

    eine unsinnige, unrealistische Forderung

  • Der Münchner am 31.05.2022 10:32 Uhr / Bewertung:

    Prosecoindustrie hat sich schon beschwert, weil der Umsatz rapide eingebrochen ist!
    Schon wieder würden Arbeitsplätze verloren gehen!

  • Der Münchner am 31.05.2022 10:06 Uhr / Bewertung:

    Ich will auch Heimarbeit machen!
    Ich der
    Feuerwehrler
    Polizist
    U-Bahnfahrer
    Baurbeiter
    Sankafahrer
    usw.

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