Gestatten, Deutschlands erster Barroboter

Im Sausalitos sitzt man seit gestern an Deutschlands erster Roboter-Bar. Das ist nicht nur eine Schau, sondern soll auch die Mitarbeiter hinter der Bar entlasten.
Ruth Frömmer
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Eugene und Denys begutachten den Roboter im Sausalitos in der Sonnenstraße.
Eugene und Denys begutachten den Roboter im Sausalitos in der Sonnenstraße. © Daniel von Loeper

München - Automotive und Alkohol. Das eine steht für Präzisionsarbeit, das andere für lustvolles Ausschweifen. Was die beiden verbindet, kann man ab sofort im Sausalitos-Restaurant in der Sonnenstraße bestaunen.
Dort steht seit gestern Abend Deutschlands erste Roboter-Bar. "Der Hintergrund ist aber nicht nur ein bisschen Spaß für Gäste und Mitarbeiter, sondern auch ein ernster", sagt Sausalitos-Chef Christoph Heidt.

Die Gastronomie habe in den letzten Jahren rund 100.000 Mitarbeiter verloren. Viele seien in andere Branchen abgewandert und haben bequemere Jobs gefunden. Kellnern ist ein Knochenjob mit Arbeitszeiten am Abend und am Wochenende. Der Druck, ihre Dienstleistung mit weniger Personal aufrechtzuerhalten, ist für die Wirte nun eine große Herausforderung. "Nun wollen wir uns um die Mitarbeiter kümmern, die nicht gegangen sind", so Heidt, "die körperliche Belastung reduzieren". Und da komme auch im Gastrogewerbe Automatisierung und Digitalisierung ins Spiel.

Christoph Heidt
Christoph Heidt © Daniel von Loeper

Personalmangel in der Gastro

Der Mojito ist der beliebteste Cocktail im Sausalitos. Wer schon einmal 150 davon am Abend gemixt hat weiß, wie anstrengend das ist: die schweren Flaschen, das Zerkleinern und Stampfen der Limetten, das Schütteln der Cocktailbecher.

All das übernimmt jetzt der neue Roboter. Entwickelt haben ihn Helmut Wede und sein Team bei der Firma Inores. Die arbeitet vorrangig für Kunden aus dem Automobilbereich. "Aber technisch war das doch etwas ganz anderes", so Wede.

So haben die Bar-Roboter zum Beispiel auch Augen, sprich Kameras, die erkennen können, ob ein Glas einen Sprung hat.

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Wenn es keine Pannen gibt, schafft der Roboter einen Mojito pro Minute. Geplant ist, dass er es irgendwann sogar in einer halben Minute kann. Bestellen müssen die Gäste den Mojito über einen QR-Code.

Vor Entmenschlichung muss sich niemand fürchten: So ein Roboter braucht viel Aufmerksamkeit. Ein Mitarbeiter muss immer in seiner Nähe sein, Fehler beheben und Zutaten nachfüllen. Heidt wollte seinem Roboter bewusst keinen Namen geben. Aber sein Team hat ihn schon so ins Herz geschlossen, dass sich das wohl bald ändern wird.

Vertrieben werden die Roboter von der Firma Twist & Tender. Ab 3.500 Euro pro Monat kann man die Roboter-Bars mieten. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Die Zukunft wird spannend!

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4 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 10.06.2022 08:30 Uhr / Bewertung:

    Es werden auch grad Pflegeroboter für Heime entwickelt. Warum nicht?
    Noch besser wäre ein perfekter Putzroboter, der daheim alles erledigt ohne Meckern.

  • Anemone am 10.06.2022 08:07 Uhr / Bewertung:

    Einfach nicht hingehen und den Quatsch boykottieren, dann hört das gleich auf.
    Es muss nicht alles, was angeboten wird, auch freudig konsumiert werden, Konsumenten stimmen mit ihrem Verhalten ab.
    Für mich kommt sowas nicht in Frage.

  • Matze-G am 09.06.2022 22:30 Uhr / Bewertung:

    Super Sache, das Ding ist so programmiert wie die Getränkeautomaten bei Mc Donalds wo die
    Cola mal so schmeckt und morgen so ...weil etwas mehr Wasser eingemischt wird.
    Der Gast wird dann immer beschissen, Reklamation muss man innerhalb 14 Tagen
    schriftlich einreichen.........oder man reklamiert auf der Stelle mit Hammer und Zange.
    Selbstgespräche in einer Bar sind dann die Zukunft.

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