Deutsche Wildtier Stiftung will München zum Wildbienen-Paradies machen

München - Münchner und Wildbienen haben gleich mehrere Gemeinsamkeiten - sie sind häufig Single und quasi immer auf Wohnungssuche. Wie für die Münchner ist allerdings auch für Wildbienen der Wohnraum ziemlich knapp.
Viele Wildbienen-Arten stehen deshalb auf der Roten Liste. Leichter als den Münchnern kann den Wildbienen aber geholfen werden.
Genau das packt die Deutsche Wildtier Stiftung an und hat sich dafür einige Partner gesucht. Unter dem Motto "München floriert" startet sie ein Projekt zur Schaffung strukturreicher Lebensräume. Das Ziel: Artenreiche Wildblumenwiesen schaffen und erhalten, um so das Nist- und Nahrungsangebot für Wildbienen zu verbessern.
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Konkret sollen Wildblumenflächen gesät werden, alte Baumstämme, Sand- und Steinhaufen sowie gestaltete Abbruchkanten und offenen Bodenstellen als Nistmöglichkeit geschaffen werden. Das Baureferat, die Schlösser- und Seenverwaltung, der Tierpark Hellabrunn, der Bayerische Golfverband, der Kleingartenverband und der Landesverband für Wald- und Naturkindergärten in Bayern machen mit.
"Wir wollen mit dem Projekt zeigen, dass es gerade im reich-strukturieren städtischen Raum möglich ist, Wildbienen zu schützen und zu fördern", sagt Stiftungs-Geschäftsführer Hilmar Freiherr von Münchhausen. Natürlich würden die Maßnahmen wissenschaftlich begleitet und überprüft. Mit Infoveranstaltungen will man außerdem auf die Gefährdung der Wildbienen hinweisen.
Den Begriff "Biene" verbinden die meisten Menschen nämlich mit der Honigbiene Apis mellifera. Sie ist beliebt und gehört zu den bekanntesten Insekten überhaupt. Dass es neben dem "Haustier" der Imker in Deutschland rund 580 Wildbienen-Arten gibt, wissen die wenigsten.
In Bayern kommen laut der Roten Liste gefährdeter Bienen Bayerns 506 Wildbienenarten vor. "Davon gelten 40 leider als ausgestorben oder verschollen", sagt Münchausen.
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Wildbienen: München bietet ideale Bedingungen
Gerade München bietet wegen seines Mikroklimas und der kleinräumigen Strukturen ideale Bedingungen für die Wildbienen, heißt es. "Urbane Flächen lassen sich für Wildbienen schon mit einfachen Mitteln optimieren", so Münchhausen. Vor drei Jahren hat man das Projekt bereits in Hamburg gestartet, dort habe es gut funktioniert. Im Juni startete man ebenfalls in Berlin.
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