Derblecken auf Distanz: Der Nockherberg 2021 findet statt
München - Gerade wurde das neue Wiesn-Plakat vorgestellt, dabei ist noch äußerst unklar, ob die Wiesn heuer überhaupt stattfindet. Die viel drängendere Frage aber ist: Was passiert mit dem Nockherberg, dem Starkbier- und Derblecken-Höhepunkt des noch jungen Jahres?
Die Gerüchteküche brodelte, Pardon: schäumte – und alle Beteiligten besprachen sich in den letzten Monaten immer wieder, wohlwissend, dass sich eine beliebte Traditionsveranstaltung in Pandemiezeiten eben leider so gar nicht (vor)planen lässt.
Nach der Last-Minute-Absage im vergangenen Jahr wurden jetzt Nägel mit Köpfen und Köpfchen gemacht.
Nockherberg 2021: Außergewöhnlich wie nie
Die Paulaner-Brauerei teilte am Freitag um Punkt 12 Uhr hochoffiziell mit: Der Nockherberg findet statt – aber anders und außergewöhnlich wie nie!
Konkret schaut’s so aus: Die Salvator-Probe wird wieder über die Bühne gehen – mit einer Fastenpredigt von Maximilian "Maxi" Schafroth. Am 3. März um 20.15 Uhr wird der 36-jährige Kabarettist die Bühne vom Nockherberg betreten und die Politiker derblecken – ohne Gäste (und Politiker) vor Ort, also keinem Präsenzpublikum, wie es heutzutage heißt, sondern: Homeviewing (= Dahoamschaugn). Das Bayerische Fernsehen wird Schafroths Rede live übertragen. Derblecken auf Distanz. Ebenfalls anders: Das Singspiel wird nicht stattfinden.
Paulaner: Singspiel unter Corona-Bedingungen nicht durchführbar
Trotzdem freuen sich die Gastgeber, dass es überhaupt eine Salvator-Probe gibt. Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt sagt: "Wir halten an der Tradition dieser Veranstaltung fest und freuen uns, dass Maximilian Schafroth den Mut hat für seine zweite – eigentlich schon dritte – Rede, etwas ganz Neues zu wagen. In den letzten Wochen haben wir am Konzept gearbeitet, inklusive eines sehr umfangreichen Hygieneplans, und freuen uns, jetzt ankündigen zu können: Ja es gibt eine Salvator-Probe, am traditionellen Ort, zur traditionellen Zeit." Das Singspiel, traditionell mit vielen Darstellern gleichzeitig auf der Bühne, hätte laut Steinfatt "unter Corona-Bedingungen nicht funktioniert".
Während Schafroth jetzt noch an seiner Rede schleifen wird, schließt die Brauerei ihre Mitteilung süffig-süffisant: "Der Fernsehsessel für die Übertragung kann schon reserviert werden. Und selbstverständlich haben die Paulaner Braumeister einen hervorragenden Salvator gebraut."