Der Olympiapark: Ein Münchner Weltkulturerbe?

Schon länger gibt es Pläne, dass sich München für den Olympiapark als Weltkulturerbe bewirbt. Am Sonntag wurde auf einer Diskussionsveranstaltung kräftig dafür geworben.
von  az
Wird der Olympiapark bald zum Weltkulturerbe?
Wird der Olympiapark bald zum Weltkulturerbe? © dpa

Schon länger gibt es Pläne, dass sich München für seinen Olympiapark als Weltkulturerbe bewirbt. Am Sonntag wurde auf einer Diskussionsveranstaltung kräftig dafür geworben.

München - Der Münchner Olympiapark zählt zu wichtigsten Bauwerken der Nachkriegsarchitektur in der Bundesrepublik. Folgerichtig stehen wichtige Teile des Parks, Olympiastadion, Olympiahalle und Schwimmhalle bereits unter Denkmalschutz.

Jetzt soll dem Olympiapark eine noch größere Ehre zuteil werden: Die Aufnahme in die Welterbe-Liste der UNESCO. Der Verein „Aktion Welterbe Olympiapark“ hat sich diesem ambitionierten Anliegen verschrieben.

"Wir sehen in dem Olympiapark ein Gesamtkunstwerk, das durch die Förderung der olympischen Idee und seine besondere Geschichte für weltweit wichtige Werte steht. Diese in Erinnerung zu rufen erscheint uns gerade heute bedeutsam", begründet der Verein sein Anliegen auf seiner Homepage.

"Der Stadtrat liebt den Olympipark"

Am Montag stellte sich der Verein und sein Anliegen auf einer Matineé vor, auf der auch die Stadtbaurätin zugegen war: "Der Stadtrat liebt den Olympipark", zitiert die "SZ" Elisabeth Merk. Und das könnte für das Vorhaben noch besonders wichtig werden. Anfang 2017 will der Stadtrat entscheiden.

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Wie immer gibt es auch hier Für und Wider. Etwaige bürokratische Hürden und finanzielle Erwägungen wurden bei der Veranstaltung am Sonntag natürlich entkräftigt.

Mit dem Schirmherr des Vereins, Hans-Jochen Vogel, hat der Weltkulturerbe-Plan auch einen besonders prominenten Befürworter. Finanzielle Erwägungen lässt der eheamlige Oberbürgermeister, der die Olympschen spiele nach München holte, nicht gelten. Die Stadt rechnete seinerzeit mit 19 Millionen Mark Baukosten, ezählt Vogel. Am Ende wurden 140 Millionen daraus. "Und trotzdem war es ein Geschäft für München, obwohl der kommerzielle Wert der Spiel damals nicht so bedeutend war wie heute. Damals ist es um Sport Ideale und Menschen gegeangen", so der Ex-OB.

Kaum etwas sei so unstrittig und so wohldokumentiert in der Welt der Baukultur wie der Rang des Münchner Olympiaparks, ergänzt Michael Petzet, Ehrenpräsident des Welterbekomitees. Bekommt München also bald ein Weltkulturerbe?

Die rechtliche Grundlage für die Unesco-Titel, die Welterbekonvention, stammt übrigens aus dem Jahr der Spiele – 1972.

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