Der grüne Käfer: Feinkost-König eröffnet veganes Restaurant
München - Wenn er etwas anpackt, dann richtig: Münchens Feinkost-König Michael Käfer (63) gilt als absoluter Perfektionist. Wenn er ein neues Restaurant eröffnet, das gesund und öko, umweltschonend und nachhaltig sein soll, dann setzt er nicht ein Spinatknödel-Gericht auf die Karte und glaubt, dass das dem vegetarischen Gast ausreicht.
Nein, wenn Michael Käfer grün wird, erlebt München gleich ein grünes Wunder.

Wiens-Wirt Käfer setzt mit Green Beetle neue Maßstäbe
Denn mit seinem Restaurant Green Beetle (= Grüner Käfer), das am 21. September in der Schumannstraße 9 in Bogenhausen, nur 200 Meter vom Stammhaus in der Prinzregentenstraße entfernt, die Pforten öffnet, setzt der Wiesn-Wirt, Großgastronom und Catering-Tycoon neue Maßstäbe.
Und das ist jetzt keine Übertreibung. Im Gegenteil.

Biologisch, regional und saisonal: Neues Käfer-Restaurant wird vegetarisch-vegan
Kostproben gefällig? Bitteschön! Green Beetle wird ein komplett vegetarisch-veganes Lokal, biologisch, regional und saisonal. Die Wildkräuter werden im Englischen Garten gesammelt, Quinoa und Topinambur stammen genauso wie etwa die Shiitake-Pilze aus Bayern.
Käfers Ziel? Die Gäste, so heißt es in seiner Mitteilung, "in eine kulinarische grüne Welt zu entführen, in der die Gemüsekomponente auf dem Teller zum Hauptteil wird".

Müllvermeidung und Upcycling: Keine Strohhalme, keine Menükarten und keine Müllbeutel
Mehr noch: Die Crew im Green Beetle um Andreas Weber (Leitung), Felix Adebahr (Chefkoch) und Patron Bobby Bräuer (Sternekoch vom Käfer EssZimmer in der BMW Welt) legt Wert auf Müllvermeidung und Upcycling (= Abfallprodukte werden in neuwertige Produkte umgewandelt).
So wird es beispielsweise keine Tischdecken geben, keine Beutel für den Tee, keine Strohhalme, keine Menükarten (alles elektronisch) und keine Müllbeutel. Auf Einwegmaterialien wird komplett verzichtet. Die Kerzen werden aus veganem Sojawachs sein, die Weine ohne Korken.
Die Mitarbeiter in Küche und Service vom Green Beetle tragen Kleidung aus recyceltem Meeresplastik.

Was erwartet die Gäste kulinarisch?
Auch die Inneneinrichtung könnte achtsamer kaum sein. Wie das, bitte, gehen soll? Das Architekten- und Interior-Designerduo MangMauritz, bestehend aus Thomas Mang (ja, sein Vater ist der berühmte Schönheitschirurg, aber das tut hier nix zur Sache) und Stefan Mauritz, hat sich etwa für Fliesen entschieden, die aus alten Glasscherben gebrannt wurden - ebenso für Stoffe aus Textilresten und Stühlen aus Ozean-Müll. In einem Stuhl sind 960 Gramm Plastikmüll aus dem Meer verarbeitet.

Was die Gäste (80 Plätze gibt es sowohl innen als auch auf der Terrasse) kulinarisch erwarten können?
Pinsa mit Tomaten alter Sorten, Maischaum mit Kochbanane, Urkornsalat, Kartoffelgnocchi mit Chicorée und Chili-Ananas (kostet beispielsweise 16,50 Euro), Eis oder Sorbet mit Topping aus Bio-Erde. Parmesan-Käse gibt es aus Kichererbsenmehl und Kokosöl - und der Green Beetle Spritz enthält Ingwer und Basilikum (8,90 Euro).
In diesem Sinne: Prost - auf das neue grüne(re) Leben!