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Der grüne Käfer: Feinkost-König eröffnet veganes Restaurant

Münchens Feinkost-König eröffnet ein vegetarisch- veganes Restaurant - mit Wildkräutern aus dem Englischen Garten, Stühlen aus Ozean-Müll und Gerichten mit Kichererbsen-Käse und Erde-Topping.
Kimberly Hagen |
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Michael Käfer (l.) mit seinem Green-Beetle-Team: Andreas Weber (2. v. r.) (Leitung), Chefkoch Felix Adebahr, Sternekoch-Patron Bobby Bräuer (r.).
Michael Käfer (l.) mit seinem Green-Beetle-Team: Andreas Weber (2. v. r.) (Leitung), Chefkoch Felix Adebahr, Sternekoch-Patron Bobby Bräuer (r.). © Käfer, privat

München - Wenn er etwas anpackt, dann richtig: Münchens Feinkost-König Michael Käfer (63) gilt als absoluter Perfektionist. Wenn er ein neues Restaurant eröffnet, das gesund und öko, umweltschonend und nachhaltig sein soll, dann setzt er nicht ein Spinatknödel-Gericht auf die Karte und glaubt, dass das dem vegetarischen Gast ausreicht.

Nein, wenn Michael Käfer grün wird, erlebt München gleich ein grünes Wunder.

Viel Grün, viel Holz und Bewusstsein fürs Wesentliche: So wird das Green Beetle nach einer Projektskizze von Thomas Mang.
Viel Grün, viel Holz und Bewusstsein fürs Wesentliche: So wird das Green Beetle nach einer Projektskizze von Thomas Mang. © Käfer, privat

Wiens-Wirt Käfer setzt mit Green Beetle neue Maßstäbe

Denn mit seinem Restaurant Green Beetle (= Grüner Käfer), das am 21. September in der Schumannstraße 9 in Bogenhausen, nur 200 Meter vom Stammhaus in der Prinzregentenstraße entfernt, die Pforten öffnet, setzt der Wiesn-Wirt, Großgastronom und Catering-Tycoon neue Maßstäbe.

Und das ist jetzt keine Übertreibung. Im Gegenteil.

Hier eröffnet demnächst das Green Beetle - in der Schumannstraße 9.
Hier eröffnet demnächst das Green Beetle - in der Schumannstraße 9. © Käfer, privat

Biologisch, regional und saisonal: Neues Käfer-Restaurant wird vegetarisch-vegan

Kostproben gefällig? Bitteschön! Green Beetle wird ein komplett vegetarisch-veganes Lokal, biologisch, regional und saisonal. Die Wildkräuter werden im Englischen Garten gesammelt, Quinoa und Topinambur stammen genauso wie etwa die Shiitake-Pilze aus Bayern.

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Käfers Ziel? Die Gäste, so heißt es in seiner Mitteilung, "in eine kulinarische grüne Welt zu entführen, in der die Gemüsekomponente auf dem Teller zum Hauptteil wird".

Vegetarisch, regional, bio: Die gesunde Küche im neuen Lokal.
Vegetarisch, regional, bio: Die gesunde Küche im neuen Lokal. © Käfer, privat

Müllvermeidung und Upcycling: Keine Strohhalme, keine Menükarten und keine Müllbeutel

Mehr noch: Die Crew im Green Beetle um Andreas Weber (Leitung), Felix Adebahr (Chefkoch) und Patron Bobby Bräuer (Sternekoch vom Käfer EssZimmer in der BMW Welt) legt Wert auf Müllvermeidung und Upcycling (= Abfallprodukte werden in neuwertige Produkte umgewandelt).

So wird es beispielsweise keine Tischdecken geben, keine Beutel für den Tee, keine Strohhalme, keine Menükarten (alles elektronisch) und keine Müllbeutel. Auf Einwegmaterialien wird komplett verzichtet. Die Kerzen werden aus veganem Sojawachs sein, die Weine ohne Korken.

Die Mitarbeiter in Küche und Service vom Green Beetle tragen Kleidung aus recyceltem Meeresplastik.

Stühle aus Meeresmüll: 960 Gramm Plastikmüll stecken in einem Stuhl.
Stühle aus Meeresmüll: 960 Gramm Plastikmüll stecken in einem Stuhl. © Käfer, privat

Was erwartet die Gäste kulinarisch?

Auch die Inneneinrichtung könnte achtsamer kaum sein. Wie das, bitte, gehen soll? Das Architekten- und Interior-Designerduo MangMauritz, bestehend aus Thomas Mang (ja, sein Vater ist der berühmte Schönheitschirurg, aber das tut hier nix zur Sache) und Stefan Mauritz, hat sich etwa für Fliesen entschieden, die aus alten Glasscherben gebrannt wurden - ebenso für Stoffe aus Textilresten und Stühlen aus Ozean-Müll. In einem Stuhl sind 960 Gramm Plastikmüll aus dem Meer verarbeitet.

Achtsamkeit im Design: Verantwortlich für die Inneneinrichtung des Green Beetle sind Thomas Mang (r.) und Stefan Mauritz (MangMauritz).
Achtsamkeit im Design: Verantwortlich für die Inneneinrichtung des Green Beetle sind Thomas Mang (r.) und Stefan Mauritz (MangMauritz). © Käfer, privat

Was die Gäste (80 Plätze gibt es sowohl innen als auch auf der Terrasse) kulinarisch erwarten können?

Pinsa mit Tomaten alter Sorten, Maischaum mit Kochbanane, Urkornsalat, Kartoffelgnocchi mit Chicorée und Chili-Ananas (kostet beispielsweise 16,50 Euro), Eis oder Sorbet mit Topping aus Bio-Erde. Parmesan-Käse gibt es aus Kichererbsenmehl und Kokosöl - und der Green Beetle Spritz enthält Ingwer und Basilikum (8,90 Euro).

In diesem Sinne: Prost - auf das neue grüne(re) Leben!

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  • Muc_80538 am 22.08.2021 15:24 Uhr / Bewertung:

    Ein schönes Konzept und sicher auch ein tolles Restaurant, welches wir bestimmt ausprobieren werden. Nur eine Kleinigkeit stört mich: ich lese und respektiere, dass man eine vegan/vegetarisches Küche mit Aspekten der Nachhaltigkeit vermarkten möchte. Allein der Verzicht auf Fleisch leistet dazu schon einen großen Beitrag. Auch der Ansatz Einwegmaterialien zu vermeiden etc. Das Greenwashing fängt allerdings dann an, wenn man Möbel aus sog. „Ocean Plastic“ in die Ausstattung integriert. „Ocean Plastic“ welches man vom anderen Ende der Welt wieder nach Deutschland zurücktransportiert, reinigt, aufbereitet und verarbeitet hat eine verheerende CO2 Bilanz. Auch die Kochbanane oder andere exotische Früchte. Ohne päpstlicher als der Papst sein zu wollen: Nachhaltigkeit ist wichtig und richtig, aber wenn man sich mit falschen oder in diesem Falle zu vielen Federn schmückt, hat es einen kleinen Beigeschmack. #wenigeristmanchmalmehr #nixfürungut

  • Sarkast am 22.08.2021 17:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Muc_80538

    >>>mit Wildkräutern aus dem Englischen Garten, Stühlen aus Ozean-Müll und Gerichten mit Kichererbsen-Käse und Erde-Topping.<<<

    Sie haben recht.
    Aber wir müssen den Herrn Käfer und sein "Team" verstehen:
    Diese versuchen, auf einen fahrenden Zug zu springen, um Kohle zu machen.
    Da ist der Nachhaltigkeitsgedanke nur ein nettes Alibi...

  • tutnixzursache am 22.08.2021 08:44 Uhr / Bewertung:

    solange kein "Fleisch aus Pflanzen" oder "veganes Hühnchencurry" serviert wird, sondern tatsächlich vegetarische oder auch vegane von Speisen kann ich durchaus auch auf Fleisch verzichten.

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