Der E-Scooter-Schock in München: Jede zweite Fahrt im Suff!

Jede zweite Alkoholfahrt in der Stadt ist mit einem E-Scooter. Knapp 1.400 Fahrer sind von der Polizei erwischt worden.
Ralph Hub |
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In München wurden bereits knapp 1.400 alkoholisierte E-Scooter-Fahrer gestoppt. (Symbolbild)
Roland Weihrauch/dpa In München wurden bereits knapp 1.400 alkoholisierte E-Scooter-Fahrer gestoppt. (Symbolbild)

München - E-Scooter und Alkohol, das ist eine gefährliche Mischung. 1.394 betrunkene Fahrer sind seit Mitte Juni von der Polizei erwischt worden. Jeder Zweite von ihnen hatte mehr als 1,1 Promille im Blut. Die Zahlen, die das Polizeipräsidium am Freitag veröffentlichte, sind alarmierend.

Zwischen 15. Juni und 4. Oktober wurden 1.288 Alkoholsünder erwischt. Davon 396 Autofahrer, 186 Radler und 713 E-Scooter-Fahrer (55,4 Prozent). Das heißt mehr als jede zweite Alkoholfahrt in München passiert auf einem E-Scooter. Die kontrollierten Fahrer hatten über 1,1 Promille oder entsprechend schwere alkoholbedingte Ausfallerscheinungen, so die Polizei.

Suff-Fahrt mit E-Scooter: Es drohen Bußgeld, Punkte sowie Fahrverbote

Dazu kommen 681-E-Scooter-Piloten mit mehr als 0,5 Promille. Damit sind seit der Freigabe der E-Scooter vor gut vier Monaten knapp 1.400 Betrunkene auf E-Scootern auf Münchens Straßen erwischt worden. "Da es sich bei E-Scootern um Kraftfahrzeuge handelt", so Polizeisprecher Werner Kraus, "gelten die Regeln zu Alkohol und Drogen." Ab 1,1 Promille gilt man als absolut fahruntüchtig. Die Folge ist ein Strafverfahren, an dessen Ende sogar Freiheitsstrafen drohen. Fahrten über 0,5 Promille gelten als Ordnungswidrigkeiten. Es drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg sowie Fahrverbote.

Die Polizei registrierte seit Mitte Juni 76 Verkehrsunfälle mit E-Scootern. Dabei wurden 52 Personen verletzt, vier von ihnen schwer. Am Freitag stürzte ein Paar in der Griegstraße (Milbertshofen). Der 19-Jährige fuhr, seine Freundin (17), stand hinten drauf. Auf Höhe der Wilhelm-Raabe-Straße verloren sie die Kontrolle. Ein Alkoholtest ergab beim Fahrer 1,2 Promille, bei der Freundin 1,7 Promille. Eine 68-Jährige aus der Nähe von Ludwigsburg (Baden-Württemberg) stürzte am Donnerstagmittag an der Kreuzung Perlacher und Deisenhofener Straße in Giesing. Ursache war laut Polizei mangelnde Fahrpraxis.

Sperrzone für E-Scooter rund um die Wiesn

Bei einem 40-jährigen Handwerker aus München war dagegen Alkohol im Spiel. Der Mann kam am Donnerstag kurz vor Mitternacht vermutlich von der Wiesn. In der Winzererstraße stürzte er. Ein Alkoholtest ergab 1,8 Promille.

Alle vier Beteiligten wurden bei den Unfällen verletzt. Es blieb zum Glück bei Schrammen, Prellungen und Kopfplatzwunden. Aus Sicherheitsgründen wurde rund um die Wiesn eine Sperrzone für E-Scooter eingerichtet. Ob sie sich bewährt hat, ist unklar. Man werde sich mit der Stadt zusammensetzen und die Lage nach der Wiesn analysieren, so das Präsidium.

Lesen Sie auch: Preise für E-Scooter in München - Erster Anbieter mit Neuerung

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