Demos am Montag: Polizei holt Verstärkung

München - Aufgeheizt, emotional und insgesamt nicht einfach – so beschreibt Münchens Vize-Polizeipräsident die Stimmung bei der Großdemo am letzten Montag. Weil die Polizei für kommenden Montag mit einer ähnlich hitzigen Situation rechnet, wird die Zahl der Einsatzkräfte aufgestockt: Auf „rund 1000 Beamte“, sagt Robert Kopp, der den Einsatz leitet. Zur Verstärkung werden auch Polizeikräfte von auswärts kommen.
Für kommenden Montag, den 19. Januar, sind wieder mehrere Demos angemeldet. Bagida plant erneut einen „Spaziergang“ vom Sendlinger Tor zum Stachus, dieses Mal mit 2.000 Teilnehmern (Start 19 Uhr). Ein breites Bündnis um die Initiative Bellevue di Monaco ruft erneut zur Gegendemo am Sendlinger Tor auf, angemeldet sind hier 2.500 bis 4.000 Teilnehmer (Start 17.30 Uhr). „Wir gehen aber von deutlich höheren Zahlen aus“, sagt Kopp.
Am vergangenen Montag hatten 20.000 Münchner gegen Bagida demonstriert. Auf der Bühne sind diesmal die Gruppen „Schlachthofbronx“ und „The Moonband“, Autor Friedrich Ani sowie Regisseurin Doris Dörrie dabei. Die Gegendemo steht unter dem Motto „Tanz den Pegida – ein Arbeiterfasching“. Dazu Robert Kopp: „Es gilt das Vermummungsverbot bei Demonstrationen. Aber wenn da jetzt einer maskiert ist und theatralische Darbietungen macht oder tanzt, dann werden wir nicht eingreifen.“
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Anders sei es, so Kopp, wenn die Maskerade als Tarnung genutzt wird, um Polizisten anzugreifen. Bei der letzten Demo habe es auf beiden Seiten gewaltbereite Teilnehmer gegeben. Bagida-Anhänger wurden mit Messern und Quarzsand-Handschuhen erwischt, ein Rechtsextremer ging am Hauptbahnhof auf Münchner los.
Die Polizei rechnet mit rund 150 rechtsextremen Bagida-Unterstützern. Aber auch Extreme aus dem linken Lager seien aggressiv gewesen und hätten durch das Absperrgitter hindurch Polzisten getreten und verletzt. Kopp fordert Demonstranten beider Seiten auf, sich von Gewalt zu distanzieren.