Demo gegen Rechts auf der Münchner Theresienwiese: Die wichtigsten Infos
München - Unter dem Motto "Demokratie braucht dich" ruft der Verein "München ist bunt" am Samstag um 14 Uhr zu einer Kundgebung auf der Theresienwiese auf. Kurz vor der Bundestagswahl möchte der Verein "ein kraftvolles Zeichen für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie" setzen.
Demo gegen Rechts in München: Hohe Teilnehmerzahl erwartet
Ursprünglich sollte die Veranstaltung auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor dem Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) stattfinden. Es war aber schnell klar: Der Platz ist zu klein. Zwischenzeitlich war dann der Königsplatz mit einer Kapazität von 25.000 Personen angedacht, jedoch dürfte auch das zu wenig sein. Also wich die Kundgebung auf den größtmöglichen Ort im Stadtgebiet aus: die Theresienwiese, erklärt Micky Wenngatz (SPD), Vorsitzende von "München ist bunt".
Mehr als 50.000 Menschen auf Demo gegen Rechts erwartet
Die Veranstalter rechnen auf jeden Fall damit, dass mehr als 50.000 Personen an der Kundgebung teilnehmen werden. "Wir gehen davon aus, dass die Empörung über den Dammbruch, den Friedrich Merz bewusst herbeigeführt hat, immer noch groß ist", so Wenngatz. Auch die Münchner Polizei teilt der AZ mit, dass sie auf mehr als 25.000 Teilnehmende eingestellt ist und bei Bedarf Personal aufstocken kann.
Über 150 Münchner Vereine haben ihre Teilnahme angekündigt. Darunter Bellevue di Monaco, Lichterkette, Fridays for Future, der Münchner DGB, VdK und Kreisjugendring, Omas gegen Rechts und das Münchner Stadtmuseum.
Zwei Münchner CSU-Politiker werden nicht erscheinen
Wer definitiv nicht dabei sein wird, sind Bayerns Justizminister Georg Eisenreich und der Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle. Die beiden CSU-Politiker aus München haben ihre Teilnahme bereits abgesagt. "Wie vergleichbare Demos in anderen Städten zeigen, wird am Samstag zumindest zum Teil auch Wahlkampf gegen die Asyl- und Zuwanderungspolitik der Union gemacht werden", begründete Eisenreich, der auch Chef der Münchner CSU ist, gegenüber der dpa sein Nichterscheinen.
"Da ich wie Friedrich Merz und Markus Söder für die überfällige Änderung der verfehlten Asyl- und Zuwanderungspolitik bin, werde ich am Samstag daher nicht teilnehmen. Ich bin für die notwendige Asylwende und beteilige mich nicht am Wahlkampf gegen die Union", so Eisenreich weiter.
Theresienwiese erleichtert Sicherheitskonzept
Im vergangenen Jahr fand ebenfalls eine große Demo gegen Rechts auf der Ludwigsstraße statt. Die wurde wegen zu hoher Teilnehmerzahl vorzeitig abgebrochen. In diesem Jahr fühlen sich die Veranstalter gut auf eine hohe Teilnehmerzahl vorbereitet, so Wenngatz. Die Größe der Theresienwiese erleichtere die Umsetzung des Sicherheitskonzepts.

Außerdem sei die An- und Heimreise deutlich leichter als im vergangenen Jahr. Es stehen drei U-Bahnstationen sowie die S-Bahn zur An- und Heimreise zur Verfügung. Erprobten Wiesngängern dürften die Wege zur Theresienwiese bekannt sein.
So gelingt die Anreise zur Demo gegen Rechts in München
Auch die MVG wirbt dafür, "alle möglichen Verbindungen zu nutzen, damit alle gut ans Ziel kommen". Sie empfiehlt folgende Anreisemöglichkeiten:
- zur Theresienwiese mit U4 und U5
- zur Schwanthalerhöhe mit der U5
- zum Goetheplatz oder zur Poccistraße mit U3 und U6
- zum Hauptbahnhof mit der U- oder S-Bahn
- zur Hackerbrücke mit der S-Bahn
Für individuelle Fahrtauskünfte wird außerdem die Verbindungssuche in der MVGO-App empfohlen. Zusätzlich dazu werden 40 Mitarbeiter für die Fahrgastlenkung und -information eingesetzt, die zwischen 12 und 19 Uhr an den U-Bahnhöfen Theresienwiese und Goetheplatz im Einsatz sein werden.
Auf den Linien U4 und U5 werden zwischen 12 und 19 Uhr vier zusätzliche Züge eingesetzt, die situativ im Abschnitt Theresienwiese – Odeonsplatz zum Einsatz kommen und bei Bedarf bis Ostbahnhof verlängert werden. Damit besteht dann in diesem Abschnitt ein 3-Minuten-Takt.
Auf den Linien U3 und U6 besteht bereits regulär ein 3-Minuten-Takt im Bereich Implerstraße - Münchner Freiheit. Da es trotzdem zu Engpässen kommen kann, rät die MVG zu einer frühzeitigen Anreise.
"Jeder der kommen will, kann kommen"
Eine weitere Herausforderung bei der Planung der Kundgebung sei gewesen, dass alle Anwesenden hören und sehen können, was auf der Bühne passiert, so Wenngatz. Schließlich wolle man die große Empörung lautstark zum Ausdruck bringen und ein großes Zeichen setzen. Auch hier zeigt sich Wenngatz zuversichtlich, dass alles gut klappt. Sie betont: "Wir sorgen dafür, dass alle, die kommen wollen, auch kommen können."
Auftreten werden unter anderem Hans Well und Wellbappn, Özlem Sarikaya und Susanne Spahn. Die Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, in farbenfroher Kleidung zu kommen, Plakate und Schilder und vor allem ihre Stimme mitzubringen – für eine "bunte und lebendige Demokratie".