Demo auf der Theresienwiese: Auf Abstand gehen
Letztlich ist es egal, ob es 1.000 oder 10.000 Menschen sind, die am Samstag auf der Theresienwiese demonstrieren. Entscheidender ist das Wie. Das Verhalten der Demonstranten wird bestimmen, wie die Kundgebung wahrgenommen wird.
Kommt es – wie am vergangenen Samstag auf dem Marienplatz – zur Verletzung von Abstands- und Maskenregeln? Hängen sich – wie zuletzt – Rechtsextreme und Spinner an den Protest an? Das hat deutschlandweit Ablehnung hervorgerufen. Wer wahr- und ernstgenommen werden will, hält besser Abstand zu den Unglaubwürdigen. Dazu ist die Debatte um die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen, in der es um Gesundheit und Existenzen geht, viel zu ernst.
Aber: Es gehört zum Grundwesen einer Demokratie, dass sie Debatten zulässt und aushält – solange sie auf Basis ihrer Grundordnung geführt werden. Wenn Menschen nach acht Wochen – oft in Kurzarbeit oder ganz ohne, in Geldnot, mit den Kindern daheim und Maskenpflicht draußen – eine Perspektive ersehnen und sich von der Politik nicht gehört fühlen, dürfen sie das kundtun. Es ist eine Frage des An- und Abstands.
Tausende demonstrieren in München gegen Corona-Beschränkungen
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