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Debatte um mehr Flaschenpfand: Am besten verfünffachen

Brauereien diskutieren über eine höhere Leergut-Abgabe. AZ-Chefredakteur Michael Schilling findet: Die darf ruhig großzügig ausfallen.
Michael Schilling
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Es ist überall ein Problem, am heftigsten trifft es den innerstädtischen Bereich: Sonntags früh etwa wird (nicht nur) das Gärtnerplatzviertel wieder zum Glasscherbenviertel.

Braune Splitter im Rinnstein und auf Gehwegen sind mehr als ein Ärgernis, sie sind gefährlich. Viele Radler und Hundebesitzer wissen das aus schmerzlicher Erfahrung. Und der Vater einer Zweijährigen berichtete mir gerade, er gehe mit seiner kleinen Tochter nicht mehr an die Isar zum Spazieren – der vielen Scherben wegen.

Der mal achtlose, mal zerstörerische Umgang mit (Bier-)Flaschen ist auch dem geringen Pfand geschuldet. Was sind schon acht Cent – zumal in einer Stadt, in der ein Cappuccino 3,60 Euro kostet und die Halbe 4,20?

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Das Pfand zu verdoppeln, besser: zu verfünffachen, mag einmalig teuer sein für die Vertreiber. Deren Befürchtungen und Klagen darf man ernst nehmen.

Flaschensammler könnten unter Pfanderhöhung leiden

Langfristig zahlt sich eine massive Erhöhung des Flaschenpfands aber aus. Für die Umwelt. Und im Bewusstsein aller, nicht nur beim Partyvolk. Allein die Flaschensammler könnten darunter leiden, dass die Feiernden ihre wertigen Flaschen wieder mitnehmen, statt sie irgendwo zu hinterlassen. Aber für die ist der Sozialstaat zuständig, nicht der Brauerbund.

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  • JohannesKirchner am 25.04.2023 20:09 Uhr / Bewertung:

    Die Flaschensammler werden *nicht* darunter leiden. Keiner, der auf das Geld angewiesen ist, sammelt noch Glasflaschen für 8 Cent. Schafft er in einer Stunde, 20 Flaschen zu finden UND einzulösen, hätte er 1 Euro 60 "verdient". Menschenunwürdig. Mit Alu-Dosen und Plastik-Flaschen erzielt er das dreifache, bei einem Fünftel des Gewichts. Manchmal nehme ich eine Glasflasche mit, die irgendwo steht, wo sie herunterfallen könnte - um Scherben zu vermeiden. Aber die werfe ich dann in einen Altglascontainer. Ich bin nicht der Leergutbesorger der Brauereien, die das seit Jahren tatenlos schleifen lassen.

  • glooskugl am 25.04.2023 19:00 Uhr / Bewertung:

    Alles was Alkohol inne hat 1 Euro Pfand egal ob Dose , Glasflasche oder Plastik. Träger 20 Euro, dann schwimmen die auch nicht mehr in der Isar. Es muss weh tun ,die Leute müssen sich um das Leergut streiten. Nur dann hilft das was .Mit halbherzigen Lösungen kommt man nicht weiter.

  • Karljörg am 25.04.2023 18:09 Uhr / Bewertung:

    Egal ob Glasflasche oder Plastikflasche - gleicher Pfand! - Flasche bleibt Flasche -s.FC Bayern grinsen

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