"Das wäre ein schwerer Fehler": Bayern gibt Kampf für niedrige Gastro-Steuersätze nicht auf

In einer Kabinettssitzung am Dienstag fordert die Staatsregierung auch eine Beitragsstabilität bei den Rundfunkgebühren und einen Ein-Stunden-Takt für Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ingolstadt und Nürnberg.
Ralf Müller |
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Bayern kämpft weiter für niedrige Gastro-Steuersätze.
Bayern kämpft weiter für niedrige Gastro-Steuersätze. © IMAGO/KH

München - Die bayerische Staatsregierung gibt den Kampf gegen eine Wiederanhebung der Mehrwertsteuersätze in der Gastronomie noch nicht auf. Der Sitzung des Bundesrats am kommenden Samstag wird der Entwurf eines Entschließungsantrags aus Bayern vorliegen, den niedrigeren Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent beizubehalten, kündigte Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) am Dienstag in München an.
 
Aus demselben Grund stimmt Bayern auch dafür, den Vermittlungsausschuss gegen das Wachstumschancengesetz der Bundesregierung anzurufen. Die Erhöhung des Steuersatzes um zwölf Prozentpunkte wäre ein "schwerer Fehler" und ein "massiver Wortbruch", da es sich "natürlich" um eine Steuererhöhung handele, sagte Herrmann. Außerdem werde dadurch die gerade etwas sinkende Inflation wieder angeheizt.

Besorgt ist man in Bayern, dass die massiven Haushaltsprobleme in Berlin nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch nachteilige Folgen für den Freistaat haben könnten. Insbesondere werde man genau beobachten, wie sich die Bundesregierung künftig bei Kofinanzierungen verhalte, sagte der Staatskanzleichef.

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Beitragsstabilität bei den Rundfunkgebühren

In einer Kabinettssitzung am Dienstag legte die Staatsregierung auch ihre Position zum Thema Rundfunkgebühren fest. Wie eine Reihe anderer Länder trete Bayern für Beitragsstabilität ein, betonte der Staatskanzleiminister. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten hatte eine Erhöhung der Gebühr um 58 Cent auf 18,94 Euro im Monat vorgeschlagen. Dabei seien jedoch die Reformbemühungen, die intensiviert werden müssten, nicht eingerechnet, sagte Herrmann.

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Ein-Stunden-Takt für Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ingolstadt und Nürnberg 

Die beliebte Nahverkehrs-Zugverbindung von München über Kinding nach Nürnberg (RE1, "München-Nürnberg-Express") soll nach dem Willen der Staatsregierung ausgebaut werden. Die Züge, die auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ingolstadt und Nürnberg verkehren, sollen künftig ganztags im Ein-Stunden-Takt fahren. Bislang ist das nur zu den Hauptverkehrszeiten der Fall. Bis es soweit ist, wird jedoch noch geraume Zeit vergehen. Herrmann rechnet mit dem Start des Stunden-Takts nicht vor 2028.

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12 Kommentare
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  • KUMMUC am 23.11.2023 01:03 Uhr / Bewertung:

    Interessant ist eher die Aussage von Wirten, wegen der Erhöhung der USt müssen wir die Preise um 15 %erhöhen. Na gleich mal schnell noch 3 % zusätzlich einsacken.

  • Wolff am 22.11.2023 17:17 Uhr / Bewertung:

    Klares Beispiel dafür, warum es grundsätzlich keine derartigen Subventionen geben sollte. Einmal gewährt werden sich in der Folge immer irgendwelche Gründe finden lassen, warum die Abschaffung der Subvention gerade zum jeweiligen Zeitpunkt absolut kontrproduktiv wäre. Wenn man außer der Reihe Geld verteilen will, dann nur einmalig und direkt.

  • Der wahre tscharlie am 22.11.2023 15:36 Uhr / Bewertung:

    Das ganze Gezeter um diese Mehrwertsteuer ist doch langsam nur noch nervig.
    Und natürlich will da so manche Partei noch politisches Kapital draus schlagen.

    Ist es denn soooo schwierig, eine einheitliche Mehrwertsteuer auf ALLE Produkte einzuführen? Egal was verkauft wird?
    Vielleicht glauben die Politiker wirklich, dass der Wähler doof ist. Denn warum sollen Blumen einen anderen Steuersatz haben, als ein einfacher Kaffee und ein Latte wieder einen anderen? Nur weil da Milch drin ist?
    Dieses antquierte System macht doch heute gar keinen Sinn mehr.

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