Das sind Münchens Kreativ-Brauer

Sie erfinden Klassiker neu, setzen auf andere Sude und erobern neue Geschmacks-Welten: Diese neuen Brauereien schenken gut ein.
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Der Architekt David Blake Walker von 3Brew mit Extra Rein und Soda Bier. Letzteres ist nach Reinheitsgebot gebraut, das andere nicht.
privat 5 Der Architekt David Blake Walker von 3Brew mit Extra Rein und Soda Bier. Letzteres ist nach Reinheitsgebot gebraut, das andere nicht.
Munich Brew Mafia. Wer steckt dahinter: David Stieren (26), Braustudent, und der Historiker Niklas Zerhoch (28) brauen schon seit fünf Jahren für sich selbst. Ganz am Anfang einfach in einem Glühweinkocher. Vor einem halben Jahr wurde es professioneller. Stieren braucht zum Abschluss seines Braudiploms nur noch ein Praktikum, das macht er jetzt bei sich selbst. Die „Mafia“ im Firmentitel soll das Grenzgängerische andeuten. Stieren und Zerhoch wollen klassische Biere neu interpretieren. Das ist das Bier: „Don Limone“ ist ein mit der Sorte Citra gehopftes Pils (5,3 Prozent). Zitronig, spritzig. Gebraut wird in Gundelfingen. Da gibt’s es: unter anderem in Harrys Getränkeecke, Isarquelle (Ohlmüllerstraße), Szenedrinks (Baaderstraße), Getränke Oase (Gabelsbergerstraße).
Sophie Anfang 5 Munich Brew Mafia. Wer steckt dahinter: David Stieren (26), Braustudent, und der Historiker Niklas Zerhoch (28) brauen schon seit fünf Jahren für sich selbst. Ganz am Anfang einfach in einem Glühweinkocher. Vor einem halben Jahr wurde es professioneller. Stieren braucht zum Abschluss seines Braudiploms nur noch ein Praktikum, das macht er jetzt bei sich selbst. Die „Mafia“ im Firmentitel soll das Grenzgängerische andeuten. Stieren und Zerhoch wollen klassische Biere neu interpretieren. Das ist das Bier: „Don Limone“ ist ein mit der Sorte Citra gehopftes Pils (5,3 Prozent). Zitronig, spritzig. Gebraut wird in Gundelfingen. Da gibt’s es: unter anderem in Harrys Getränkeecke, Isarquelle (Ohlmüllerstraße), Szenedrinks (Baaderstraße), Getränke Oase (Gabelsbergerstraße).
Tilmanns Biere. Wer steckt dahinter: Tilmann Ludwig (31) braut auch bei 3Brew (siehe oben) mit, sein eigenes Brauprojekt hat er seit zwei Jahren. Braustudent ist er geworden, weil ein Spezl ihm nach dem Abi ein Heft über Bier geschenkt hat, das der in der S-Bahn gefunden hatte. Das Heft war zwar alt, das Thema packte Ludwig aber sofort. Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre in einer sehr kleinen Brauerei in der Schweiz, zurück in München startete er sein eigenes Projekt. Inzwischen sehr erfolgreich: 2014 braute er von seinem Hellen noch 280 Hektoliter, 2015 waren es schon 1500. Das sind die Biere: Neben dem frischen Hellen (5,1 Prozent), gibt es „Die Dunkle“ (5 Prozent) und das hopfig-karamellige „Brown Ale“ (5,8 Prozent). In Planung ist ein Weißbier. Die Etiketten lässt Ludwig von Künstlern gestalten, sie haben dabei freie Hand: „Ich sage ihnen nur, was für eine Idee ich für den Geschmack des Bieres habe.“ Da gibt’s es: u.a. Getränke Liebick (Germering), Getränke Walter, Hofladen am Stemmerhof, Süd Treibstoff (Schönstr.).
Sophie Anfang 5 Tilmanns Biere. Wer steckt dahinter: Tilmann Ludwig (31) braut auch bei 3Brew (siehe oben) mit, sein eigenes Brauprojekt hat er seit zwei Jahren. Braustudent ist er geworden, weil ein Spezl ihm nach dem Abi ein Heft über Bier geschenkt hat, das der in der S-Bahn gefunden hatte. Das Heft war zwar alt, das Thema packte Ludwig aber sofort. Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre in einer sehr kleinen Brauerei in der Schweiz, zurück in München startete er sein eigenes Projekt. Inzwischen sehr erfolgreich: 2014 braute er von seinem Hellen noch 280 Hektoliter, 2015 waren es schon 1500. Das sind die Biere: Neben dem frischen Hellen (5,1 Prozent), gibt es „Die Dunkle“ (5 Prozent) und das hopfig-karamellige „Brown Ale“ (5,8 Prozent). In Planung ist ein Weißbier. Die Etiketten lässt Ludwig von Künstlern gestalten, sie haben dabei freie Hand: „Ich sage ihnen nur, was für eine Idee ich für den Geschmack des Bieres habe.“ Da gibt’s es: u.a. Getränke Liebick (Germering), Getränke Walter, Hofladen am Stemmerhof, Süd Treibstoff (Schönstr.).
Isarkindl. Wer steckt dahinter: Die Freisinger Studenten Simon Klur (26), Xaver Amler (28) und Rainer Pieknik (25) haben mehr aus Spaß als aus bitterem Ernst mit ihrer Brauereiidee an einem Innovationswettbewerb teilgenommen – und gewonnen. „Wir wollten besondere Biere brauen, die auf traditionellen Rezepten beruhen“, sagt Pieknik. Die Etiketten werden von der Designerin Nina Bachmann gestaltet. Seit dem 23. April sind sie auf dem Markt, pünktlich zum Tag des Bieres. Die drei Gründer studieren noch zwei bis drei Jahre Brauereiwesen, beziehungsweise BWL und brauen nebenher. Das sind die Biere: Es gibt ein Helles (5,2 Prozent), das, so drückt es Pieknik aus, „nicht so leer ist, aber auch nicht hopfengestopft“. Gerade bieten die Isarkindl ein zweites Bier an. Das süffige „Schmankerl“ hat 5,2 Prozent Alkohol und geht in Richtung Märzen. Gebraut wird beim Eittinger Fischerbräu. Da gibt’s es: Kiosk an der Reichenbachbrücke, Biervana am Hohenzollernplatz, Harrys Getränke Ecke in Laim, Banandis Deli am Pasinger Viktualienmarkt, Getränkehandel Rindfleisch an der Astallerstraße, Getränke Walter an der Frundsbergstraße.
Sophie Anfang 5 Isarkindl. Wer steckt dahinter: Die Freisinger Studenten Simon Klur (26), Xaver Amler (28) und Rainer Pieknik (25) haben mehr aus Spaß als aus bitterem Ernst mit ihrer Brauereiidee an einem Innovationswettbewerb teilgenommen – und gewonnen. „Wir wollten besondere Biere brauen, die auf traditionellen Rezepten beruhen“, sagt Pieknik. Die Etiketten werden von der Designerin Nina Bachmann gestaltet. Seit dem 23. April sind sie auf dem Markt, pünktlich zum Tag des Bieres. Die drei Gründer studieren noch zwei bis drei Jahre Brauereiwesen, beziehungsweise BWL und brauen nebenher. Das sind die Biere: Es gibt ein Helles (5,2 Prozent), das, so drückt es Pieknik aus, „nicht so leer ist, aber auch nicht hopfengestopft“. Gerade bieten die Isarkindl ein zweites Bier an. Das süffige „Schmankerl“ hat 5,2 Prozent Alkohol und geht in Richtung Märzen. Gebraut wird beim Eittinger Fischerbräu. Da gibt’s es: Kiosk an der Reichenbachbrücke, Biervana am Hohenzollernplatz, Harrys Getränke Ecke in Laim, Banandis Deli am Pasinger Viktualienmarkt, Getränkehandel Rindfleisch an der Astallerstraße, Getränke Walter an der Frundsbergstraße.
Braukraft. Wer steckt dahinter: Mathias Lottes (44) flog als Pilot acht Jahre Langstrecke und brachte seinen Freunden oft besondere Biere mit. „Warum gibt’s sowas bei uns nicht“, fragte er sich. Also braute er erst für sich, mit der Zeit immer besser. Weil von dem Bier aber fast nie etwas übrig blieb (alle Freunde wollten etwas abhaben), beschloss er, alles eine Nummer größer zu machen. Er holte sich einen Braumeister dazu, Florian Ceppa (29), gerade wird das Sudhaus in Gilching erweitert.
Das sind die Biere: Braukraft hat klassischere Biere wie ein Weißbier (Wai-zen, 5,2 Prozent) und einen Weißbier-Bock (Wai-Zen Bock, 7,3 Prozent), ein herbes IPA (bis zu 7,8 Prozent), ein kräftiges Double IPA (Max-Q, 7,7 Prozent), ein schokoladiges Porter (4,8 Prozent) und das obergärige Sud-Terrain (4,8 Prozent). Dazu kommt Choko-Lata, das mit Kakao-Bohnen gebraut wird. Da gibt’s es: unter anderem Getränke Walter, Getränke Oase, Biervana.
Sophie Anfang 5 Braukraft. Wer steckt dahinter: Mathias Lottes (44) flog als Pilot acht Jahre Langstrecke und brachte seinen Freunden oft besondere Biere mit. „Warum gibt’s sowas bei uns nicht“, fragte er sich. Also braute er erst für sich, mit der Zeit immer besser. Weil von dem Bier aber fast nie etwas übrig blieb (alle Freunde wollten etwas abhaben), beschloss er, alles eine Nummer größer zu machen. Er holte sich einen Braumeister dazu, Florian Ceppa (29), gerade wird das Sudhaus in Gilching erweitert. Das sind die Biere: Braukraft hat klassischere Biere wie ein Weißbier (Wai-zen, 5,2 Prozent) und einen Weißbier-Bock (Wai-Zen Bock, 7,3 Prozent), ein herbes IPA (bis zu 7,8 Prozent), ein kräftiges Double IPA (Max-Q, 7,7 Prozent), ein schokoladiges Porter (4,8 Prozent) und das obergärige Sud-Terrain (4,8 Prozent). Dazu kommt Choko-Lata, das mit Kakao-Bohnen gebraut wird. Da gibt’s es: unter anderem Getränke Walter, Getränke Oase, Biervana.

München - Bier ist ja heuer – im Wortsinn – nahezu in aller Munde: Kein Wunder, schließlich feiert das Reinheitsgebot sein 500-jähriges Jubiläum.

Junge Brauer sehen den Stolz vieler bayerischer Brauer inzwischen jedoch kritischer. Heute Abend diskutieren Brauer und Bierhändler im Stadtmuseum, ob es das Reinheitsgebot denn überhaupt noch braucht. Dessen Ende ist aber zumindest in Bayern noch lange nicht in Sicht.

Lesen Sie hier: Na Prost! Bier-Streik in München

Andererseits zeigt die Debatte, dass sich etwas tut im Bierland Bayern und auch in der Bierstadt München. Kreative Jungbrauer testen die Grenzen des Reinheitsgebots aus und erweitern Münchens Bier-Portfolio. Nachdem der Giesinger Bräu von der Hinterhofbrauerei zur festen Größe geworden ist, trauen sich immer mehr Experimentierfreudige, ihren eigenen Sud anzusetzen.

Lesen Sie hier: "Bier.Macht.München": Die Münchner Bier-Schau

Die AZ hat bei fünf Münchner Jungbrauern mal eine Halbe probiert. Die Macher und ihre Produkte sehen Sie in obiger Bilderstrecke.

 

 

 

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