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Stadtrat hat Nacht-U-Bahn beschlossen: Der Zeitplan, das Konzept, die Haken

Die Stadt München hat einen durchgehenden Nachtbetrieb für U-Bahnen ab Dezember beschlossen. Die AZ erklärt das Konzept. Und: die Haken daran.
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Am Hauptbahnhof, Sendlinger Tor und Odeonsplatz soll man den Anschluss zur anderen Nacht-U-Bahn erwischen. Die Linien fahren im 30-Minuten-Takt.
Am Hauptbahnhof, Sendlinger Tor und Odeonsplatz soll man den Anschluss zur anderen Nacht-U-Bahn erwischen. Die Linien fahren im 30-Minuten-Takt. © Felix Hörhager/dpa

München – Oft hat die AZ in den vergangenen Wochen berichtet, wie schlecht es um die Finanzlage der Stadt steht. Trotzdem will das Rathaus an einem Plan festhalten: Die U-Bahn soll, wenn der Fahrplan im Dezember wechselt, die ganze Nacht lang fahren. Das  hat der Stadtrat nun am Dienstag endgültig beschlossen.

Nachtbetrieb für Münchener U-Bahn: Im Zentrum sollen sie sich treffen

„Das ermöglicht allen Münchner*innen, auch denen mit schmalem Geldbeutel, einen sicheren Heimweg – egal, ob sie das breite kulturelle Angebot der Stadt nutzen wollen oder auf die Bahn angewiesen sind, weil sie im Schichtdienst arbeiten“, sagt Grünen-Chefin Mona Fuchs. Auch SPD und CSU freuen sich: „In einer lebendigen, internationalen Großstadt sollte das wichtigste Verkehrsmittel auch nachts fahren. Wir freuen uns, dass unsere Forderung nach Jahren endlich umgesetzt wird“, sagt der CSUler Sebastian Schall.
Aber er bedauert auch, dass es ansonsten kaum Verbesserungen des ÖPNV-Angebots gebe. „Und das, während die grün-rote Stadtregierung bei jeder Gelegenheit Fahrspuren und Parkplätze für Autos streichen will. Schlechtere Erreichbarkeit, aber kein besserer ÖPNV – das passt einfach nicht zusammen“, sagt Schall.

Die SPD sieht das anders: Trotz Preissteigerungen, fehlender verlässlicher Finanzierung, trotz Fachkräftemangel und der Fahrzeugverfügbarkeit seien Verbesserungen erreicht worden, sagt SPDlerin Simone Burger. Dazu zählt aus ihrer Sicht: Die U3 verkehrt in der Hauptverkehrszeit im 5-Minuten-Takt nach Moosach.

Was sich im Dezember bei Tram und U-Bahn ändert

Auch bei der Tram gibt es Neuigkeiten: Die Linie 12 fährt im Zehn-Minuten-Takt vom Scheidplatz, über die Parzivalstraße und die Parkstadt Schwabing nach Schwabing Nord. Das wurde möglich, weil die MVG eine neue Weiche einsetzte. Gleise musste sie nicht verlegen, die gibt es dort bereits. Es war also keine große Baustelle nötig.
Außerdem verbessert sich die Anbindung von Freiham: Die Buslinie 57 wird verstärkt. „Die Busverstärkung bringt für das Neubauviertel schnell und pragmatisch eine verbesserte Anbindung“, sagt Paul Bickelbacher von den Grünen. Auch die Anbindung von neu eröffneten Schulen will die MVG sicherstellen.
Das Rathaus hat die Schwerpunkte falsch gesetzt, findet der Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum jedoch: „Wichtiger ist, erst einmal die Folgen der Corona-Krise zu beheben: Der gekürzte Takt 10 bis 10 beim Metrobus soll immer noch nicht wieder eingeführt werden“, sagt AAN-Sprecher Berthold Maier. Aus seiner Sicht müsste das Rathaus auch mehr investieren, um Freiham mit einer weiteren Buslinie besser zu erschließen.  Christina Hertel

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15 Kommentare
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  • Gelegenheitsleserin am 17.07.2024 10:55 Uhr / Bewertung:

    Nachtverkehr ist eine schöne Idee - wenn man dafür genügend Personal, genügend Fahrzeuge und genügend Geld hat, um alles zu bezahlen.
    Bisher hatte ich allerdings immer wieder gehört und gelesen, dass es der MVG an Personal, funktionierenden Fahrzeugen und Geld mangelt ...
    Da kann man sich nur noch wundern ...

  • Der Münchner am 17.07.2024 10:08 Uhr / Bewertung:

    Ok, jetzt bin ich um 3.00h am Laimer Platz!
    Wie komm ich jetzt in die Blumenau?

  • sound.spotter am 17.07.2024 09:23 Uhr / Bewertung:

    Wo bitteschön sind im Artikel die angekündigten Infos zu 'Konzept, Zeitplan und Haken'?

    Der Artikel geht ja vollkommen an seiner eigenen Überschrift vorbei! Ich erfahre eigentlich nix zu den neuen Nacht-U-Bahnen.

    Hallo AZ, das ist leider schwach!

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