Das fordert Fridays for Future von der Stadt München

Kostenloser ÖPNV, autofreie Zonen und Verhinderung von Kurzstreckenflügen. Am Dienstag hat die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" ihre Forderungen an die Stadt München präsentiert. 
Niklas Braun |
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Maja (l.), Laura (m.) und Benedikt auf der Pressekonferenz zum Positionspapier von "Fridays for Future".
Niklas Braun Maja (l.), Laura (m.) und Benedikt auf der Pressekonferenz zum Positionspapier von "Fridays for Future".

München - Sie streiken jeden Freitag für eine bessere Klimapolitik - und das konstant seit sechs Monaten. Nun hat die Münchner "Fridays for Future"-Bewegung ein Positionspapier für die Landeshauptstadt vorgestellt. Zentral und unverhandelbar ist demnach, dass München bis 2035 die Nettonull bei Treibhausgasemissionen erreicht.

Eines ihrer selbst erklärten Ziele ist es, den politischen Diskurs zu verschieben. Genau betrachtet haben sie zumindest dazu beigetragen:

  • Wäre kommenden Sonntag Bundestagswahl, wären die Grünen zweitstärkste, wenn nicht sogar stärkste Partei.
  • Selbst Markus Söder (CSU) begrüßte kürzlich einen Kohleausstieg bis 2030.
  • Immer mehr Parteien nehmen den Klima- und Umweltschutz in ihre Programme auf.
  • Das wichtigste Thema der Deutschen ist derzeit ebenfalls Schutz von Klima und Umwelt.

Also was genau fordert die Bewegung, die die letzten Monate über Schlagzeilen gemacht hat für München? Das gesamte Papier mit allen Forderungen im Detail finden Sie hier

Kostenloser ÖPNV, kein Verkehr in der Altstadt und Kurzstreckenflüge verhindern

Kurz gesagt soll in der Altstadt ab sofort kein Verkehr mehr zugelassen werden. Innerhalb des Mittleren Rings sollen Fahrzeuge ab Ende 2025 verboten sein. Ausgenommen sind Liefer- und Rettungsfahrzeuge, sowie Fahrzeuge für Menschen mit Behinderung oder des ÖPNV. Letzterer soll massiv ausgebaut werden. So fordert "Fridays for Future" einen S-Bahn Ring, einen Zehn-Minuten-Takt auf allen Linien des MVV zwischen 6 und 24 Uhr - und das alles kostenlos.

Ein Altstadt-Radlring soll bis spätestens 2022 fertiggestellt sein, Fahrrad und öffentlicher Nahverkehr sollen problemlos miteinander kombinierbar sein. MVG-Räder sollen ebenfalls kostenlos zur Verfügung stehen.

Ebenfalls sehen sie die Stadt in der Pflicht, hohe Start- und Landegebühren am Münchner Flughafen einzuführen, um Emissionen durch Kurzstreckenflüge zu verhindern. 

"Fridays for Future" zur Stadtplanung

Besonders betont wurde, dass es für Neubauten ab 2020 verpflichtend sein soll, Photovoltaik- oder Solaranlagen zu installieren. 

"Fridays for Future" fordern ein Ende aller fossilen Kraftwerke

Auch die Stadtwerke wurden ins Visier genommen. So fordert die Klimabewegung, dass die SWM ihr Ziel einhält, bis 2025 nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Das Heizkraftwerk Nord 2 soll, wie schon vom Bürgerbegehren "Raus aus der Steinkohle" gefordert, 2022 abgeschaltet werden und dies auch bleiben. 

Die Geothermie soll insoweit ausgebaut werden, dass 2035 Münchens Fernwärme ausschließlich durch nachhaltige Wärmequellen bereitgestellt wird. 

München soll ab 2025 plastikfrei sein

Ab 2030 sollen 90 Prozent des Mülls in München recycelt werden. Komplett frei von Einwegplastik soll die Landeshauptstadt ab 2025 sein. Gegen Lebensmittelverschwendung will die Bewegung ebenfalls vorgehen. Containern soll nicht länger verboten sein und für die Entsorgung von Lebensmitteln sollen Gebühren erhoben werden. 

"Fridays for Future" sieht Politiker in der Pflicht

"Politiker sollten machen, was der Bevölkerung zugute kommt", sagt Laura, eine der Sprecherinnen von "Fridays for Future". Da die Forderungen technisch machbar und wissenschaftlich gestützt seien, fordert die Bewegung mutigere Schritte seitens der Politik. Sie wollen weiter streiken, bis sie erfüllt sind. 

Kontakt zwischen Apparaten der Stadt und der Bewegung sei bereits hergestellt worden. Auch Gespräche mit Abgeordneten der Bundes- und Landtags sollen kommen. Nur die Bayernpartei und die CSU hätten sich noch nicht gemeldet. Man sei dennoch offen für Gespräche.

Lesen Sie auch: Radentscheid München reicht erstes Bürgerbegehren ein

 

 

 

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