CSU will Radeln in München sicherer machen – aber anders

CSU und Freie Wähler wollen mehr Rücksicht und mehr Fokus auf ältere Radfahrer legen.
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CSU und Freie Wähler wollen mehr Rücksicht und mehr Fokus auf ältere Radfahrer legen. (Symbolbild)
CSU und Freie Wähler wollen mehr Rücksicht und mehr Fokus auf ältere Radfahrer legen. (Symbolbild) © Alexander Heinl/dpa

München - Alle drei Stunden ist 2021 in München oder im Landkreis ein Radlfahrer in einen Unfall verwickelt. So sagt es die Polizeistatistik. Die Fraktion aus CSU und Freien Wählern im Münchner Stadtrat möchte das Radeln deshalb sicherer machen. Die Konservativen setzen dabei jedoch andere Akzente, als man es beispielsweise von Grün-Rot kennt.

Mehling: Zu wenig Augenmerk auf Sicherheit

Hans-Peter Mehling (Freie Wähler) sagt: "Der Sicherheit wird bei der Umsetzung des Radentscheids zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt." Geisterradler seien ebenso ein Problem, wie zu wenig Rücksicht und mangelnde Schutzkleidung. Darauf wolle man reagieren.

Zwar enthält das Antragspaket der Fraktion auch Vorschläge, die die Infrastruktur betreffen: So kritisiert sie, dass die grauen Absperrpfosten, die verhindern sollen, dass auf Radlwegen geparkt wird, für Radler oft schlecht sichtbar seien. Hier wünscht sich die Fraktion, diese Gefahrenstellen zu entfernen, oder zumindest sichtbarer zu gestalten.

CSU will mehr Kontrollen für Radfahrer

Viele Maßnahmen zielen aber auch auf die Verantwortung der Radler ab. So hätten Studien, etwa der Allianz ergeben, dass zwei Drittel der Radfahrer zugeben würden, den Bürgersteig zu nutzen, außerdem wären laut Polizei bei jedem zweiten Unfall mit Rad auch die betroffenen Radler Mitverursacher. Die CSU und Freien Wähler schlagen deshalb vor, dass Kreisverwaltungsreferat und Polizei dem Mobilitätsausschuss der Stadt Daten zu Unfallstellen und Unfallursachen liefern und eine Einschätzung dazu abgeben, ob es sinnvoll ist, dass häufiger kontrolliert wird, ob Radfahrer die Straßenverkehrsordnung einhalten.

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Kampagne zum Helmtragen

Ein weiterer Punkt: Viele fahren Rad ohne Helm. Ein geschützter Kopf verhindere aber in sechs von zehn Fällen eine schwere Verletzung am Schädel. Deshalb wünscht sich die Fraktion eine Kampagne der Stadt, die vermehrt zum Helmtragen aufrufen soll.

Ebenfalls wichtig für die Politiker von CSU und Freien Wählern: Bei der Verkehrswende müsse mehr darauf geachtet werden, dass neue Infrastruktur auch seniorengerecht ist, denn ältere Verkehrsteilnehmer seien besonders gefährdet.

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  • Münchenradler am 21.10.2022 12:56 Uhr / Bewertung:

    Der Antrag erfüllt klingt nach Populismus. Da werden Thesen aufgestellt, dass die Infrastrukturmaßnahmen ungeeignet wären die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen, natürlch ohne entsprechende Quellen zu nennen.
    Dann werden natürlich auch die wahren Ursachen für Unfälle mit Radfahrerbeteiligung genannt, auf Basis von eigenen Beobachtungen und Vermutungen. Ernstzunehmende Untersuchung werden nur zitiert wenn es darum geht eine Zahl zu nennen, die die eigene These zu stützen scheint.
    Schließlich werden ja fast die Hälfte aller Unfälle in die Radfahrer verwicket sind auch von Radfahrern verursacht. Dass die gleiche Zahl bei PKW in etwa 80% lauten würde ist natürlich nicht relevant, könnte es doch die Einordnung der 50% erleichtern.
    Viele Alleinunfälle haben ihre wahr Ursache in schlechter Infrastruktur in der Kombination mit nicht perfekter Fahrweise. Viele ließen sich vermeiden.
    Und die Maßnahmen liegen größtenteils außerhalb der Kompetenz der Stadt, also ist der Antrag für die Tonne

  • Münchenradler am 21.10.2022 15:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Münchenradler

    Ich habe gerade den Antrag im Original gelesen, da wird wegen der vielen Unfälle die dort passieren wo Radwege von Einfahrten und Einmündungen gequert werden nicht etwa gefordert, solche Situationen baulich zu vermeiden. (Radspuren oder Fahrbahnangrenzend verlaufenede Radwege haben das Problem so gut wie gar nicht)
    Nein, Radwege dürfen weiterhin hinter hecken und parkenden Farzeugen versteckt werden und im Kreuzungsbereich so verschwenkt, dass viel KFZ Fahrer gar nicht begreifen, dass sie den vorrangigen Radweg gerade queren. Als Abhilfe wird gefordert den Radverkehr an den Stellen derart zu behindern, dass nur noch Geschwindigkeiten möglich sind, bei denen nichts mehr passiert.
    Ein kleiner Blick in die Statistik lässt allerdings Zweifel über die Wirksamkeit aufkommen. Es sind meisten Kinder oder Ältere die an den Stellen verunglücken, also Gruppen deren Geschwindigkeit üblicherweise im Bereich eines Joggers liegen.
    Aber klar, Radfahrer müssen ausgebremst werden.

  • Münchenradler am 20.10.2022 12:52 Uhr / Bewertung:

    Nur Schienenfahrzeuge haben eine geringere Quote an selbst verursachten Unfällen als Radfahrer (im fließenden Verkehr, denn Fußgänger die alleine Verunfallen tauchen nicht in der Unfallstatistik auf)
    Aber klar, da ist doch offensichtlich, der größte Hebel zur Unfallvermeidung bei den Radfahrern liegt.
    Zur Erinnerung, wenn es zw, KFZ und Fahrrad kracht, sind zu gut 75% die KFZ Fahrer die Hauptschuldigen (und das hat nichts mit der zivilrechtlichen Gefährdungshaftung zu tun!)
    Da muss man natürlich nichts gegen die 75% machen, es reicht völlig wenn man sich um die anderen 25% kümmert.
    Nur weil jeder Fußgänger schon mal durch Radfahrer auf Fußwegen gestört wurde, heißt das nicht das das drängenste Problem ist.
    Und wie der Bericht über den verstorbenen Radfahrer zeigt, sollten Radweggeher genau so behandelt werden wie Fußweg radler.

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