CSU will mehr Platz für Kfz-Werkstätten finden
München – "Mein Schicksal scheint es zu sein, für Eigentumswohnungen vertrieben zu werden", hat Ahmet Ertürk kürzlich der AZ erzählt. "Vier Mal ist mir das jetzt schon passiert." Ertürk ist nur einer von vielen Kfzlern, die über dieses Schicksal klagen.
Er hat die Stadtgrenzen mittlerweile verlassen und schraubt jetzt in Feldkirchen. Viele Werkstätten-Betreiber klagen darüber, dass sie aus den Hinterhöfen der Stadt vertrieben werden, weil Eigentümer lieber teurere Wohnungen bauen.
Die Stadt soll geeignete Standorte finden
Nun reagiert die Stadtrats-CSU auf die Berichte in der AZ. Am Freitag bringt sie im Rathaus einen Antrag zum Thema ein. Die Stadt solle gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen, den Stadtwerken, den Gewerbehöfen und den Wohnungsgesellschaften Standorte suchen, die für Handwerker wie insbesondere für Kfz-Werkstätten geeignet sind. Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer sollen als "Spezialisten" in das Projekt einbezogen werden, so die CSU.
Handwerker haben es in München schwierig
München werde für Handwerker immer unattraktiver, sagte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl am Donnerstag der AZ. "Neben der erst drastischen Erhöhung der Parkgebühren für Handwerker, haben diese ernsthafte Schwierigkeiten sich gegenüber Neubauprojekten oder Wohnungs- und Büromieten zu halten. Hierbei muss die Stadt München unterstützend tätig werden."
Nutzung von städtischen Immobilien als Option?
Dass immer mehr Betriebe aus dem Stadtgebiet verdrängt werden, sei nicht nur zu deren Nachteil, heißt es in dem Antrag, sondern auch zum Nachteil der Münchner Kunden.
Die Stadt solle die Kfzler wo möglich auch mit eigenen städtischen Immobilien unterstützen. Damit es nicht mehr das Schicksal vieler Kfzler wie Ahmet Ertürk ist, dass sie immer wieder für Eigentumswohnungen vertrieben werden.