CSU-Wahlplakate vor der Landtagswahl in Bayern: Von Strauß bis Populismus

Die CSU stellt ihre Wahlplakate für die Landtagswahl in Bayern am 8. Oktober vor – mit Reminiszenzen an die Vergangenheit.
Heidi Geyer |
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Das Plakat und das Original: Markus Söder bei der Vorstellung der Wahlplakate.
Das Plakat und das Original: Markus Söder bei der Vorstellung der Wahlplakate. © dpa

München - Für die Christsozialen ist er immer noch ein Idol und eine Erinnerung an die gute alte Zeit. Eine Zeit, in der die CSU 50 plus x Prozent erreichte – regelmäßig und mit höchster Zuverlässigkeit.

Nun hat es Franz Josef Strauß 35 Jahre nach seinem Tod tatsächlich noch einmal auf die Wahlplakate der CSU geschafft. "Wir wollen mit rechtsradikalen Narren und Extremisten nichts zu tun haben", wird er zitiert. Man darf das als Seitenhieb auf die AfD verstehen, die für sich in Anspruch nimmt, dass Strauß, würde er heute leben, die AfD wählen würde.

CSU-Wahlplakate: "Laptop und Lederhose" – dieses Image war einmal

Was man freilich in der CSU-Zentrale nicht erst seit der Vorstellung der Plakate für die Landtagswahl am Dienstag ganz anders sieht. Stand die CSU einmal für Tradition und Modernität, "Laptop und Lederhose" eben, ist davon heute nur wenig spürbar. Zumindest auf den Plakaten. Von Rekordinvestitionen in Hightech ist dort zwar die Rede, von einer kostenlosen Meisterausbildung und "bester Schulbildung". Jedoch klingt das eher generisch denn innovativ.

Dass Plakate auch mal irritieren können, hat die SPD in München gezeigt – immerhin kurze Aufmerksamkeit war ihr sicher. Und auch die FDP verstört mit ihrem "Servus" viele: Grußformel oder Abschied? Insofern ist das Motto der CSU eher "Schuster, bleib bei deinen Leisten": "Die CSU schützt Familien", lautet es in Powerpoint-Optik auf einem Plakat. Für Eltern-, Familien- und Pflegegeld, für Ehegattensplitting und gegen die Erbschaftssteuer aufs Elternhaus. Sehen so Reißer aus?

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Die CSU vor der Landtagswahl in Bayern: Innerparteiliche Kritik an Markus Söder

Auch in der CSU wird der Ministerpräsident teils kritisch gesehen, weil die Visionen für den Freistaat fehlen. Söder adressiert das: "Die Vorstellung ist: Weiter gut leben in Bayern, Bayern gut durch die Krisen bringen. Den Wohlstand für die Normalverdiener erhalten!" Bayern solle Bayern bleiben, auch wenn die Welt sich ändere.

Wie das genau gehen soll? In erster Linie dadurch, dass Markus Söder Ministerpräsident bleibt. Umfragen zufolge gebe es viele Menschen, die eigentlich andere Parteien wählen, "für die es schon ganz ok ist, wenn der jetzige Ministerpräsident im Amt bleibt". Ganz klar liegt der Fokus der CSU auf ihrem Spitzenkandidaten. "Unser Land in guter Hand" und dazu Söders breites Lächeln. "Bayern wird gut regiert. Uns passieren nicht so unzählige Fehler, wie es in Berlin der Fall ist", resümiert Söder. Dass es sich in Bayern gut lebt, wolle man zeigen.

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  • Geradeaus-Denker am 23.08.2023 21:17 Uhr / Bewertung:

    Und so schöne Fotos!

  • Bongo am 23.08.2023 17:17 Uhr / Bewertung:

    Man muß es schon den einzelnen Parteien überlassen, ob und welche Wahlplakate sie aufhängen. Eigentlich könnten sich alle Parteien das Geld hierfür sparen, weil die Plakate kaum einen größeren Einfluß auf die Wahlentscheidungen haben. Daß Medien, entsprechend ihrer politischen Einstellung, versuchen Einfluß auf die Wahlen zu nehmen, ist leicht erkennbar. Als nächstes werden wohl die Wahlplakate der FW und der AfD unter die Lupe genommen. Die Grünen wird man sicherlich verschonen.

  • Halunke12 am 23.08.2023 08:37 Uhr / Bewertung:

    Was ist mit Lehrermangel, was ist ,mit Digitalisierung, was ist mit Fachkräftemangel, was ist mit Klimawandel; Fragen über Fragen, die von der CSU nicht beantwortet werden. Leider stellt auch die Presse an Herrn Söder nicht dementsprechend die Fragen und bohrt nach. Tipp: Mal nachschauen was von den Wahlversprechen 2018 umgesetzt wurde: Richtig: Nichts

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