CSU-Wahlplakate vor der Landtagswahl in Bayern: Von Strauß bis Populismus
München - Für die Christsozialen ist er immer noch ein Idol und eine Erinnerung an die gute alte Zeit. Eine Zeit, in der die CSU 50 plus x Prozent erreichte – regelmäßig und mit höchster Zuverlässigkeit.
Nun hat es Franz Josef Strauß 35 Jahre nach seinem Tod tatsächlich noch einmal auf die Wahlplakate der CSU geschafft. "Wir wollen mit rechtsradikalen Narren und Extremisten nichts zu tun haben", wird er zitiert. Man darf das als Seitenhieb auf die AfD verstehen, die für sich in Anspruch nimmt, dass Strauß, würde er heute leben, die AfD wählen würde.
CSU-Wahlplakate: "Laptop und Lederhose" – dieses Image war einmal
Was man freilich in der CSU-Zentrale nicht erst seit der Vorstellung der Plakate für die Landtagswahl am Dienstag ganz anders sieht. Stand die CSU einmal für Tradition und Modernität, "Laptop und Lederhose" eben, ist davon heute nur wenig spürbar. Zumindest auf den Plakaten. Von Rekordinvestitionen in Hightech ist dort zwar die Rede, von einer kostenlosen Meisterausbildung und "bester Schulbildung". Jedoch klingt das eher generisch denn innovativ.
Dass Plakate auch mal irritieren können, hat die SPD in München gezeigt – immerhin kurze Aufmerksamkeit war ihr sicher. Und auch die FDP verstört mit ihrem "Servus" viele: Grußformel oder Abschied? Insofern ist das Motto der CSU eher "Schuster, bleib bei deinen Leisten": "Die CSU schützt Familien", lautet es in Powerpoint-Optik auf einem Plakat. Für Eltern-, Familien- und Pflegegeld, für Ehegattensplitting und gegen die Erbschaftssteuer aufs Elternhaus. Sehen so Reißer aus?
Die CSU vor der Landtagswahl in Bayern: Innerparteiliche Kritik an Markus Söder
Auch in der CSU wird der Ministerpräsident teils kritisch gesehen, weil die Visionen für den Freistaat fehlen. Söder adressiert das: "Die Vorstellung ist: Weiter gut leben in Bayern, Bayern gut durch die Krisen bringen. Den Wohlstand für die Normalverdiener erhalten!" Bayern solle Bayern bleiben, auch wenn die Welt sich ändere.
Wie das genau gehen soll? In erster Linie dadurch, dass Markus Söder Ministerpräsident bleibt. Umfragen zufolge gebe es viele Menschen, die eigentlich andere Parteien wählen, "für die es schon ganz ok ist, wenn der jetzige Ministerpräsident im Amt bleibt". Ganz klar liegt der Fokus der CSU auf ihrem Spitzenkandidaten. "Unser Land in guter Hand" und dazu Söders breites Lächeln. "Bayern wird gut regiert. Uns passieren nicht so unzählige Fehler, wie es in Berlin der Fall ist", resümiert Söder. Dass es sich in Bayern gut lebt, wolle man zeigen.