CSU-Sicherheits-Offensive: MVG soll Konzept für mehr Überwachung entwickeln

Kameraüberwachung, mehr Sicherheitskräfte, neue Notrufknöpfe: Die CSU plant große Investitionen in die U-Bahn-Sicherheit, aber auch für die Oberfläche.
Felix Müller |
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Die CSU hätte gern, dass sich die Sicherheitszentrale auch live in die Wagen schalten kann – also Aufzeichnungen nicht nur im Nachhinein benutzt werden können.
dpa Die CSU hätte gern, dass sich die Sicherheitszentrale auch live in die Wagen schalten kann – also Aufzeichnungen nicht nur im Nachhinein benutzt werden können.

München - Die CSU-Rathausfraktion bringt am Donnerstag einen Antrag im Rathaus ein, wonach die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ein neues Sicherheitskonzept entwickeln soll. Es ist Teil des von der CSU vorgeschlagenen Sicherheitspakets (AZ berichtete).

„Zu bestimmten Zeiten und auf bestimmten Strecken sollen immer Zugbegleiter mitfahren“, sagte CSU-Stadrat Michael Kuffer am Mittwoch. Denn nach Mitternacht kurz vor der Endhaltestelle alleine in einem U-Bahn-Zug zu sitzen, kann ein unangenehmes Gefühl sein. Die CSU will, dass das in München der Vergangenheit angehört.

Die AZ erklärt, wie die CSU die U-Bahnen sicherer machen will:

Deutlich mehr U-Bahn-Wachen: Die CSU will mehr Personal in die Waggons schicken.

Deutlich mehr Kameraüberwachung: Die Christsozialen fordern, dass sich die Sicherheitszentrale auch live in die Wagen schalten kann – also nicht nur Aufzeichnungen im Nachhinein benutzt werden können.

Viel mehr Notrufknöpfe: In den Fahrzeugen sollen sehr viele Knöpfe eingebaut werden, über die sich Fahrgäste in Verbindung mit der Notrufzentrale setzen können. Diese soll auch Durchsagen in die Waggons hinein machen können.

So wie Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat auch die CSU das Thema Sicherheit neu für sich entdeckt. Sie fordert jetzt auch im öffentlichen Raum viel mehr Videoüberwachung, etwa an den Brennpunktplätzen Sendlinger Tor, Hauptbahnhof und Orleansplatz, aber auch am Odeonsplatz oder im Alten Botanischen Garten.

Grüne sehen Bürgerrechte gefährdet

Die Grünen kritisieren das scharf. „Die CSU ist plan- und ahnungslos“, sagte Grünen-Fraktionsvize Dominik Krause der AZ. „München ist die sicherste Stadt, das zeigt, dass unsere Konzepte aufgehen.“ Es gebe keinen Anlass zu Aktionismus, sagte Krause. „Die CSU spielt die Sicherheit gegen Bürgerrechte aus. Kuffer will sich populistisch profilieren.“

AZ-Kommentar: Mehr Überwachung in der Stadt: Das Maß bitte wahren

CSU-Mann Kuffer reagierte gelassen auf die Kritik. „Wir haben keine Anzeichen, dass die Sicherheitslage sich verschlechtert hat“, sagte er. „Aber wir wollen auch dafür sorgen, dass München die sicherste Großstadt bleibt.“ Natürlich gehe es auch um gefühlte Sicherheit, nicht nur um wirklich gefährliche Orte. „Wir haben hier eine hohe Lebensqualität. In Berlin sind die Leute natürlich anderes gewöhnt – das wollen wir aber eben nicht haben.“

Bahn berichtet von Vorteilen durch Überwachung

Der scheidende S-Bahn-Chef Bernhard Weisser übrigens schwärmte gestern von den Auswirkungen der Bahn-Überwachung in seinen Wagen. „Die Probleme mit Vandalismusschäden gehen inzwischen gegen Null“, sagte er. „Und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste hat sich auch verbessert.“ Damit, dass Bahn-Sicherheitskräfte fast alle späten S-Bahnen begleiten, habe man ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.

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