CSU kritisiert Grüne für verfehlte Klimaneutralität: "Scheitern mit Ansage!"
München - Bis zum Jahr 2035 wollte München klimaneutral werden. Das Ziel wird nicht erreicht werden können, wie aus einem Fachgutachten herausgeht, das am Dienstag im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz diskutiert werden soll. Die Stadtratsfraktion der CSU und Freien Wähler übt nun Kritik und drängt auf die Bearbeitung bereits gestellter Anträge zu diesem Thema.
"Das Ergebnis des Fachgutachtens kommt für CSU und Freie Wähler nicht überraschend – im Gegenteil. Im Dezember 2019 ging dem Beschluss, die Klimaneutralität bereits 2035 erreichen zu wollen, eine lange Debatte im Stadtrat voraus", teilt die Fraktion mit.
CSU kritisiert: Klimanotstand "eine rein symbolpolitische Maßnahme"
Die CSU habe seinerzeit erklärt, "dass diese Zielmarke unseriös sei. Grüne und SPD hingegen riefen mit großem parteipolitischem Getöse den Klimanotstand aus – eine rein symbolpolitische Maßnahme ohne konkreten Wert für das eigentliche Anliegen."
Nun, drei Jahre später, kämen auch Fachgutachter zu der Einschätzung, dass das Ziel für die Treibhausgas-Reduktion durch Maßnahmen auf dem Stadtgebiet wohl erst einige Jahre später erreicht werden kann. Darüber hinaus schlage das Gutachten unter anderem die Wiedervernässung von Mooren und die CO2-Bindung in Wäldern als neu zu initiierende Maßnahmen vor. Genau das habe die CSU aber bereits im August 2021 beantragt – darauf aber bis heute keine Antwort bekommen.
War das Verfehlen der Klimaneutralität bis 2035 schon lange absehbar?
"Es ist ein Scheitern mit Ansage: Schon beim Beschluss 2019 war absehbar, dass Klimaneutralität bis 2035 nicht erreichbar ist", kritisiert Sebastian Schall, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion: "Wir hätten viel Zeit gespart, wenn auch die Grünen diese Realität anerkannt hätten – Zeit, die man in echten Klimaschutz hätte investieren können. Durch den Klimanotstand wurde kein einziges Gramm CO2 eingespart."
Die Stadtverwaltung solle sich lieber darauf konzentrieren, konkrete Ideen zu prüfen und umzusetzen, so Schall weiter. "2019 mahnte Frau Habenschaden mit großem moralischen Pathos ihre Kritiker im Stadtrat: Der Klimawandel wartet nicht. Die Realität ist aber: Wir alle warten – auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen für besseren Klimaschutz.“
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eule75 am 15.11.2022 12:16 Uhr / Bewertung:
8-Milliarden-Bevölkerung!! Und ein Klimagipfel nach dem anderen. Die Natur spielt verrückt. Was nützen diese Gipfel, wenn nicht an die Ursache herangegangen wird? Anstatt keine Anreize mehr, viele Kinder auf die Welt zu setzen, wird Kindergeld erhöht etc. AB dem 2. Kind kein Kindergeld mehr, wer mehr Kinder auf die Welt setzt, sollte AB dem 2. Kind für diese dann selbst aufkommen und nicht die Natur und den Steuerzahler belasten.
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Der wahre tscharlie am 14.11.2022 18:16 Uhr / Bewertung:
Die CSU kritisiert die verfehlte Klimaneutralität. Das ist doch alleine schon der Witz.
Die Autofahrer und "Spargelverweigerer"-Partei, die fast alle grünen Vorschläge müde belächelt kritisiert jetzt, dass das Ziel nicht erreicht wird.
Es gehört halt ein bissl mehr dazu, die Klimaziele zu erreichen, als nur mal für ein Foto einen Baum zu "streicheln".
Aber wenn man die IAA in die Stadt holt, um Werbung fürs Auto zu machen, incl. zerstörter Grünflächen (Königsplatz), dann kann man ja locker kritisieren.Antworten -
Himbeergselchts am 14.11.2022 17:36 Uhr / Bewertung:
Welch ein Triumph. Die CSU hat’s gleich gewußt. Kein Wunder. Die Union ist deutschlandweit seit Jahrzehnten der Bremser was den Ausbau erneuerbarer Energien betrifft. Von Merkel bis Söder. Schon beeindruckend, mit welcher Dreistigkeit Merz, Söder und Kollegen jetzt tönen, von Energiekrise und Klimawandel. Aber wer dermaßen Klima und Umwelt verachtend agiert, überschreit natürlich laut wenn Konsequenzen sich bemerkbar machen. Mensch Mensch Mensch.
Tempolimit bringt ja auch nichts, außer knapp 2 Mio Tonnen weniger Schadstoffe in der Luft. Lobbyisten wo man hinschaut. Und die SPD trabt zügig nach.Antworten