CSU-Fraktion fordert Gutachten zur (fast) autofreien Maximilianstraße

Die grüne-rote Rathauskoalition will deutlich weniger Autos auf der Maximilianstraße, dafür aber mehr Platz für Fußgänger und Radler. Die CSU-Fraktion fordert nun ein Gutachten.
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So könnte sie in Zukunft aussehen –d ie Maximilianstraße ohne Autoverkehr.
So könnte sie in Zukunft aussehen –d ie Maximilianstraße ohne Autoverkehr. © Die Grünen - rosa Liste/Visualisierung Andreas Gregor

München - Die Maximilianstraße gehört zweifelsfrei zu den bekanntesten Straßen in München. Auch und vor allem wegen der vielen Nobel-Geschäfte, die sich dicht an dicht auf der Edel-Meile aneinanderreihen. Ebenso dicht stehen auch meist die Luxuskarossen der Münchner und Touristen auf den Parkplätzen vor den Läden. Doch damit soll bald Schluss sein.

Die grün-rote Rathausregierung hat in einem Antrag Anfang Februar die weitestgehende Verbannung der Autos aus der Maximilianstraße gefordert. Stattdessen solle es deutlich mehr Platz für Radler und Fußgänger geben. Das würde auch einen Wegfall vieler Parkplätze bedeuten: "In einem ersten Schritt soll in der Maximilianstraße etwa ein Drittel der Stellplätze noch 2021 entfallen, um mehr Raum mit Aufenthaltsqualität zu schaffen", schreiben die Koalitionäre dazu.

So sieht's aktuell noch auf der Maximilianstraße aus.
So sieht's aktuell noch auf der Maximilianstraße aus. © Bernd Wackerbauer

CSU-Fraktion will fachgerechtes Gutachten

In einem neuen Antrag fordert die CSU-Stadtratsfraktion nun ein fachgerechtes Gutachten für die Maximilianstraße. Dabei soll untersucht werden, welche Auswirkungen die geplante Umgestaltung hat und welche Folgen sich für den dort ansässigen Einzelhandel und deren Mitarbeiter ergeben.

Wie die CSU wohl richtig erkennt, sei die Kundengruppe, die für gewöhnlich auf der Maximilianstraße einkaufen geht, mit dem "motorisierten Individualverkehr" unterwegs. Der Wegfall der Parkplätze habe deshalb "möglicherweise stärkere Auswirkungen als an anderer Stelle" in der Stadt. Der verkehrliche Nutzen, der daraus entstehe, sei hingegen nur "gering".

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Doch für die CSU-Fraktion geht es nicht nur ums Einkaufen, für sie stehe die Straße "als weltbekannte Einkaufsmeile für den Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit", wo sich auch "Aushängeschilder der darstellenden Hochkultur Münchens" befänden. "Diese müssen, ungeachtet ideologisch motivierter Zielsetzungen weiterhin gut für Kunden bzw. Besucher erreichbar sein", schreibt die Fraktion in ihrem Antrag.

Zudem schließt die CSU nicht aus, dass die geplante Begrünung und Umgestaltung der Straße dem Denkmal- und Ensembleschutz widersprechen könnte. Auch dieser Punkt soll im Gutachten geprüft werden. Die Fraktion hält weiterhin an ihrem Plan fest, die Opern-Tiefgarage unter der Maximilianstraße ausbauen zu wollen.

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  • ChrisS am 03.04.2021 21:58 Uhr / Bewertung:

    In der Maximiliansstraße ist der Individualverkehr das Problem. Die parkenden Fahrzeuge engen ein. Flanieren mit Esprit benötigt hingegen Platz. Die geplante Umgestaltung ermöglicht ein zeitgemäßes Einkaufserlebnis und muss deshalb mit erhöhter Priorität umgesetzt werden.

  • Hosenband am 03.04.2021 11:20 Uhr / Bewertung:

    Hahaha, ja natürlich, „Gutachten“ und „Alternativplanungen“ sind für die CSU schon lange das Mittel der Wahl, um jede Veränderung zu blockieren. Als nächstes kommt wahrscheinlich noch ein Seilbahn-Vorschlag für die Maximilianstraße. Kleiner Rat an die CSU, die Autoposer, die auf der Maximilianstraße auf Kreditbasis ihre Minderwertigkeitskomplexe verdrängen, sind weder Kunden der dortigen Geschäfte noch gehen sie zur Wahl. Aber die Münchner CSU will das wohl auf die harte Tour lernen und arbeitet lieber an der weiteren Verringerung ihres Wähleranteils.

  • Dr. Right am 31.03.2021 22:24 Uhr / Bewertung:

    Seit die Kaufingerstraße eine Fußgängerzone ist, ging es mit dem Ladengeschäften stetig bergab. Was ist übrig geblieben? Kaum Geschäfte, kaum Gastro. Am Schicksal der Kaufinger kann man die negativen Folgen einer Verkehrsberuhigung direkt ablesen! Wer möchte denn noch so eine merkantile Todeszone???

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