CSU fordert Gastro-Gutscheine für alle Münchner
Der Bericht in der Freitagausgabe der Abendzeitung "Münchner Wirte fordern: Gastro-Gutscheine für alle!" sorgte nicht nur in der hiesigen Gastronomie-Welt, sondern auch in der Politik für viel Wirbel.
Zuerst reagierte die CSU.
Manuel Pretzl, CSU-Fraktionsvorsitzender im Rathaus, hat prompt einen Antrag im Stadtrat eingereicht.
Titel: "Unterstützung für die Gastronomie – Die Stadt München vergibt Gutscheine an alle Haushalte für die Münchner Gastronomie."

Gastro-Gutscheine zwischen 25 und 50 Euro
Zuvor hatten in der Abendzeitung viele unterschiedliche Münchner Wirte und Gastronomen gefordert – ähnlich wie in Wien – auch hier Verzehrgutscheine zu verteilen, um der schwer gebeutelten Branche einen zusätzlichen Schwung zu geben.
In dem Antrag von Manuel Pretzl heißt es nun: "Die Landeshauptstadt München stellt bis spätestens Mitte Juni allen Münchner Haushalten Gutscheine zur Verfügung. Diese sollen bei Mehrpersonenhaushalten auf 50 Euro und bei Singlehaushalten auf 25 Euro ausgestellt sein. Diese sind in allen Münchner Gastronomiebetrieben bis Ende September 2020 einzulösen und bei der Stadt im Nachhinein abzurechnen. Die Gültigkeit ist auf Speisen und antialkoholische Getränke beschränkt."
Zur Begründung heißt es im Schreiben weiter: "Um den Start nach dem Lockdown in der Gastronomie zu erleichtern und einen Beitrag der Stadt für diese stark betroffene Branche zu leisten, gibt die Stadt München an alle Haushalte Gutscheine aus."
Jetzt liegt es also am Stadtrat, grünes Licht für die Gutscheine zu geben.
Bayerns Dehoga-Präsidentin Inselkammer begüßt Gutschein-Idee
Bis dahin schaltet sich auch Angela Inselkammer (Brauereigasthof Hotel Aying) in die deutschlandweit erste Gutschein-Diskussion ein. Auf AZ-Nachfrage sagt die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern: "Gastro-Gutscheine für München wären natürlich super! Ich bin zwar nicht der Stadtkämmerer, aber die Idee ist absolut begrüßenswert und würde der Gastronomie beim Wiederhochfahren sehr helfen. Generell wären die Gutscheine für ganz Bayern eine gute Sache, aber ich fürchte, vielen Kommunen würde das Geld fehlen. Es wäre schön, wenn München sich das leisten könnte."
Zum Vergleich: Wien lässt sich die Aktion 40 Millionen Euro kosten. "Ja, wir können uns das leisten", sagte der Bürgermeister dort.# In München ist mit einer Summe von etwa 30 Millionen zu rechnen.
Einen zusätzlichen Gedanken in der Gutschein-Diskussion bringt Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) ins Spiel.
Baumgärtner: "Das ist eine Wahnsinns-Idee, um den Re-Start zu versüßen"
Der AZ sagt er: "Das ist eine Wahnsinns-Idee, um den Re-Start zu versüßen und den Hunger – im wahrsten Sinne – der Münchner auf die doch recht vielfältige Gastro-Landschaft anzukurbeln. Aber bevor es am Finanziellen scheitert, wäre es doch vielleicht noch besser, die Aktion mit den Gastro-Gutscheinen gleich auf ganz Deutschland auszuweiten. Wenn Bund und Länder dabei sind, muss die Stadt nicht so tief in die Tasche greifen."

Der AZ verspricht Clemens Baumgärtner dieses wichtige Thema "weiterzugeben": "In München macht die Idee gerade die Runde, es ist eh eine Frage der Zeit, bis auch andere Gefallen daran finden. Warum nicht gleich eine Lösung für alle?"
Die Münchner Wirte dürften nichts dagegen haben.
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