Corona-Welle flacht ab – wie es jetzt in den Laboren weitergeht
München - Corona hat Menschen in vielen Bereichen an ihre Grenzen gebracht: Sei es in Krankenhäusern, in Schulen oder Kindertagesstätten – das Virus hat die Arbeit in vielen Branchen grundlegend verändert. Das gilt auch für Labore, die während der Pandemie Millionen an Tests ausgewertet haben.
Mittlerweile hat sich die Situation ein wenig entspannt. Die meisten Corona-Regeln sind Anfang April ausgelaufen, auch die Pool-Tests in den Schulen gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Heißt: Ohne 3G-Zugangsregeln und regelmäßige Kontrolle in der Schule wird weniger getestet. Wie wirkt sich das auf die Labore aus?
Münchner Labor Staber: Täglich bis zu 15.000 PCR-Tests
"In der Hochphase von Corona haben wir in Bayern täglich bis zu 15.000 PCR-Tests gemacht", sagt Dr. Stefan Kopf, Geschäftsführer des Labors Staber in München, der AZ. "Momentan sind es etwa 2.000. Es ist deutlich zurückgegangen, weil die Teststrategien verändert und eingestellt worden sind."

Höhere Kapazitäten: Neue Geräte, mehr Personal
Während Corona musste das Labor die Kapazitäten hochfahren, neue Geräte besorgen, mehr Personal einstellen. Personal, das momentan nicht mehr gebraucht wird. Die neuen Mitarbeiter bekamen zum Großteil befristete Verträge, die nun nach und nach auslaufen, erklärt Kopf. Auch viele Werkstudenten aus den Bereichen Biologie, Bio-Chemie und Chemie oder aus Studiengängen rund um die Labor-Diagnostik wurden vorübergehend eingestellt.
Das Thema Personal war die größte Herausforderung, erzählt der Labor-Leiter weiter. "Zum einen, weil es schnell gehen musste, zum anderen hängt es von der Qualifikation ab. Natürlich kann die Geräte nicht jeder bedienen oder in der Abteilung arbeiten." Außerdem hatte das Labor mit vielen Krankheitsfällen zu kämpfen. Kopf: "Das ist die größte Schwierigkeit, die wir hatten und auch in Zukunft haben werden, wenn wieder eine größere Welle kommen sollte."
Labor-Leiter: "Was kommen wird, kann niemand sagen"
Mittlerweile hat das Labor die Kapazitäten aufgrund der niedrigeren Testmenge wieder heruntergefahren. Die neu angeschafften Geräte sollen an den verschiedenen Standorten des Labors verteilt werden und dort Altgeräte ersetzen. "Sollte eine neue Welle kommen, sind wir gut gerüstet und können alles schnell wieder hochfahren. In Zukunft können wir bei einem erhöhten Probenaufkommen beispielsweise wieder im Mehrschichtbetrieb arbeiten und die vorhandenen Geräte mehr nutzen und so schnell die Kapazitäten wieder ausbauen."
Dass Corona ganz verschwinden wird, glaubt Stefan Kopf nicht. "Was kommen wird, kann niemand sagen" – das Labor Staber aber ist in jedem Fall vorbereitet.
Die Arbeit geht ebenfalls nicht aus: Neben der Corona-Diagnostik führt das Labor auch die klassische Labor-Analytik aus. Zwar wurden die Einsendungen und Tests anfangs durch die Pandemie weniger, doch mittlerweile "haben sich die Zahlen wieder normalisiert. In dem Bereich sind wir fast wieder auf Vor-Corona-Niveau."
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