Corona-Lockerungen in Bayern: Münchner Wirte atmen auf

Die Sperrstunde fällt komplett - so beschließt es am heutigen Dienstag das Kabinett. "Ein sehr wichtiger Schritt hin zu mehr Normalität", heißt es in der Münchner Gastronomie.
Ruth Frömmer
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Erleichterung in der Münchner Gastro-Szene: Die aktuelle Sperrstunde um 22 Uhr fällt wieder weg. (Symbolbild)
Erleichterung in der Münchner Gastro-Szene: Die aktuelle Sperrstunde um 22 Uhr fällt wieder weg. (Symbolbild) © imago images/Sven Simon

München - Die Forderungen waren zuletzt immer lauter geworden. Am Montag wurde nun klar: Das bayerische Kabinett beschließt heute deutliche Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. 

Zur Begründung sagte Markus Söder im ZDF: "Wir haben nur ein Drittel der Belegung der Intensivbetten, wie wir vergleichbar bei der vierten Welle von Delta hatten."

Deshalb soll etwa bei Kulturveranstaltungen eine Auslastung von 75 Prozent (statt aktuell 50 Prozent) erlaubt sein. Bei körpernahen Dienstleistungen gilt dann die 3G-Regel.

Angela Inselkammer: "Ein sehr wichtiger Schritt hin zu mehr Normalität"

Die aktuelle Sperrstunde um 22 Uhr fällt wieder weg. Das sorgte am Montag schon für große Erleichterung in der Gastronomie-Branche. Angela Inselkammer, Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern, sagt: "Das ist ein verantwortbarer und sehr wichtiger Schritt hin zu mehr Normalität."

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Nach wie vor stehe die Sicherheit der Mitarbeiter und Gäste an oberster Stelle. "Dank der erwiesenermaßen funktionierenden Schutz- und Hygienekonzepte ist der Aufenthalt im Gastgewerbe nicht nur wunderschön, sondern auch sicher", so Inselkammer weiter.

Münchner Wirt Max Heisler zählt sich zum "Team Vorsicht" 

Wichtig sei es jetzt, einen weiterführenden, kontrollierten Weg aus der Krise zu finden. Auch Münchens Wirte atmen auf. Max Heisler betreibt die Lokale Geyerwally und Frisches Bier und zählt sich selbst zum "Team Vorsicht".

Er und sein Team hatten sämtliche Maßnahmen von Anfang an sehr ernst genommen. Er begrüßte sogar die strengen Kontrollen der Wirte durch die Behörden auf Einhaltung der Maßnahmen. Diese Kontrollen hätten gezeigt, dass die Auflagen in der Gastronomie gut funktionieren. Gerade deshalb fand er die Sperrstunde nicht nachvollziehbar.

Heisler: Mit der Sperrstunde wurde die Verantwortung in einen Graubereich verlagert 

Wenn seine Gäste um zehn Uhr gehen mussten, haben sie privat weitergefeiert. "Da hat niemand den Impfstatus kontrolliert oder auf die Maskenpflicht geachtet", so Heisler.

Max Heisler darf bald auch nach 22 Uhr Bier für seine Gäste zapfen.
Max Heisler darf bald auch nach 22 Uhr Bier für seine Gäste zapfen. © Bernd Wackerbauer

Damit habe man die Verantwortung in einen Graubereich verlagert. Jetzt werde wieder auf die Mithilfe der Gastronomie gesetzt, denn hier finden die Kontrollen sorgfältig statt.

Für die stark gebeutelte Gastronomie-Branche ist die Aufhebung der Sperrstunde natürlich auch ökonomisch wichtig: "Wenn man auf Dauer nur noch zwischen 30 und maximal 50 Prozent Umsatz generiert, ist es nicht verwunderlich, dass viele Betriebe in ihrer Existenz gefährdet sind", sagt Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Innenstadtwirte.

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12 Kommentare
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  • Monika1313 am 08.02.2022 13:14 Uhr / Bewertung:

    Herr Söder, der am Anfang der Pandemie immer für Geschlossenheit und Gleichlauf der Bundesländer plädiert hat, macht nun genau das, was er den anderen angekreidet hat. Erinnert ein bißchen an seinen Vorgänger, der auch wie das Fähnchen im Wind war.
    Bin gespannt, ob die Gaststätten jetzt nach 22 Uhr so richtig Umsatz machen oder ob sich wieder neue Kritikpunkte auftun, die die Jammerei der Wirte fortsetzen lässt. Prost! Auf brechend volle Wirtshäuser nach 22 Uhr.

  • Münchner Kindl am 08.02.2022 13:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monika1313

    Alles zu seiner Zeit. Söder war Team Vorsicht, als Vorsicht geboten war. Als das Virus noch unbekannt war und es keinen Impfstoff gab. Jetzt kennt man das Virus (vor allem die aktuell nur noch abgeschwächte Omikron-Variante), jetzt gibt es einen Impfstoff. Wer sich schützen will, kann sich impfen lassen, wer nicht, soll es bleiben lassen. Wer leben will soll leben, wer Angst hat , soll zuhause bleiben.

  • Monika1313 am 08.02.2022 15:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Münchner Kindl

    Herr Söder ist aber kein Virologe und Herr Lauterbach ist da ganz anderer Meinung.

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