Corona in München: Stadt warnt vor Doppelwelle mit Grippe
München - Betrachtet man das Dashboard des Robert-Koch-Instituts (RKI), fällt auf: München und Bayern sind derzeit wieder rot oder sogar tiefrot eingefärbt.
Es stecken sich wieder mehr Menschen mit Corona an
Die täglichen Neu-Infektionen mit dem Coronavirus sind in der Stadt seit Tagen bereits wieder dreistellig, die Sieben-Tages-Inzidenz liegt weit über 100 (Stand 21.10.). Corona ist also beileibe noch nicht vorbei - auch wenn sich mittlerweile vor allem Ungeimpfte anstecken. Betrachtet man die 7-Tage-Inzidenz differenziert nach dem Impfstatus der neu Infizierten, so liegt die Inzidenz bei nicht gegen Corona geimpften Personen aktuell bei 291,0 und bei vollständig Geimpften bei 30,0 (Stand 19.10.)
Dass die Zahlen wieder steigen, merkt derweil auch die München Klinik. In ihrem Lagebericht schreiben die Ärzte: "Die Anzahl der Covid-19-Patient*innen auf unseren Normal- und Intensivstationen steigt wieder an - deutlich früher als noch im vergangenen Jahr. Bereits Anfang September sehen wir eine Belegung wie im November 2020."
Die Hälfte der Patienten muss auf die Intensivstation
Auffällig dabei: Fast die Hälfte der hospitalisierten Patienten liegt auf der Intensivstation. Derzeit (Stand: 21.10.) sind es 17 von 36 Patienten, die insgesamt in der München Klinik mit Covid-19 behandelt werden.
Zudem zeigt sich: Der Großteil der Neu-Infektionen ist in den Alterskohorten zwischen 5 und 59 Jahren. Hier liegen die Inzidenzen teils bei über 200 (etwa bei den 5 bis 14-Jährigen).
Stadt: Corona und Grippe können Lage verschärfen
Dass sich vor allem Jüngere wieder anstecken, führt das Gesundheitsreferat (GSR) der Stadt auch auf die gelockerte Maskenpflicht in den Schulen zurück. "Zudem verlagern sich die Aktivitäten der Menschen mit Beginn der kalten Jahreszeit wieder mehr in den Innenraum, was ebenfalls zu einer Steigerung der Fallzahlen beitragen dürfte", so eine Sprecherin.
Wie sich die Pandemie weiter entwickelt, lässt sich natürlich nur schwer einschätzen. Die Stadt hat aber auch eine zweite, zusätzliche Gefährdung für die Krankenhausversorgung ausgemacht: Die Grippe. "Die Zahl der Corona-Infektionsfälle steigt derzeit an, hinzu können ernsthaft erkrankte Grippe-Fälle kommen. Insgesamt ist nicht auszuschließen, dass sich die Lage in den Krankenhäusern dadurch erneut verschärfen könnte", so das GSR weiter.
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