Corona-Demos in München: Regelmäßige Angriffe auf Journalisten und Gegendemonstranten

Immer wieder attackieren Teilnehmer von Corona-Demos in München Journalisten und Gegendemonstranten. Die Fachinformationsstelle gegen Rechtsextremismus kritisiert auch die Polizei.
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Rund 3.500 Menschen nahmen in der Spitze an der Demo im Dezember teil. Mittlerweile sind es viel weniger, dennoch gibt es Übergriffe. (Archivbild)
Rund 3.500 Menschen nahmen in der Spitze an der Demo im Dezember teil. Mittlerweile sind es viel weniger, dennoch gibt es Übergriffe. (Archivbild) © Aaron Karasek / imago

München - Es gibt kaum noch Corona-Maßnahmen, die Zahlen sinken täglich und das Wetter wird immer frühlingshafter. Dennoch gehen in München Woche für Woche Pandemieleugner und Maßnahmenkritiker auf die Straße und demonstrieren. Immer wieder werden sie gegenüber Journalisten und Gegendemonstranten handgreiflich.

Corona-Demo in München: Faustschlag gegen Fotografen

Erst kürzlich, bei einer Demo am 27. April, bekam ein Fotograf einen Faustschlag ab, weil er einer Kollegin zu Hilfe eilte, die bedrängt wurde.

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"Wir beobachten und analysieren die Münchner Corona-Proteste seit mittlerweile zwei Jahren. Zu verbalen und körperlichen Angriffen kommt es bei diesen Versammlungen leider regelmäßig. Der Angriff auf die zwei Fotojournalist*innen am 27. April 2022 ist ein weiterer inakzeptabler Eingriff in die Pressefreiheit!", kommentiert ein Sprecher der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (Firm).

1.000 Demonstranten bilden den harten Kern

Zwar gehen immer weniger Menschen auf solche Demos, trotzdem sei es ein harter Kern von rund 1.000 Teilnehmern bei den wöchentlichen Mittwochsdemos dabei. Darunter Mitglieder der extrem rechten Burschenschaft Danubia, der sogenannten Identitären Bewegung, der AfD, aus dem Pegida-Spektrum und aus der Hooligan-Szene.

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Firm: Kritik an Polizeiarbeit

Die Firm übt auch Kritik am Umgang der Polizei mit den Demonstranten: "Es ist uns ein Rätsel, warum die Münchner Polizei bei Demonstrationen mit hohem Gewaltpotential lediglich wenige Beamten einsetzt, die in erster Linie den Verkehr regeln sollen. Der Selbstinszenierung der Organisatoren als 'friedliche' Bewegung sollte man mit der Erfahrung der vergangenen zwei Jahre nicht mehr auf den Leim gehen."

Weniger Corona, mehr "die da oben"

Was die Fachinformationsstelle außerdem beobachtet: die Pandemie rückt thematisch in den Hintergrund, die Feindbilder bleiben aber die gleichen. Es werden Konsequenzen für Politiker und Medien gefordert, es ist die Rede von einer "Oligarchie", einer "autoritären Regierung" und es werden Verschwörungstheorien und Falschinformationen verbreitet.

Die Firm kritisiert auch, dass sich die Organisatoren der Demos bei den Versammlungen zu wenig von rechtem und antisemitischem Gedankengut abgrenzen.

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  • Valerie am 07.05.2022 12:44 Uhr / Bewertung:

    Genau wegen solchen solchen Artikeln, wie die hier, hat man Angst für sein Recht auf die Strasse zu gehen. Auf Demos sind ja nur Rechte, die Menschen sind nicht gebildet und aggressiv. War der Reporter dieses Artikels mal wirklich dabei? Bestimmt nicht! Ich selber bin nach im Januar das erste Mal dabei gewesen. Ich war begeistert. Es waren normale Menschen, die sich gegen eine Impfflicht für sich und ihre Familie dahinstellen. Ich habe nette Menschen kennengelernt und niemals solche wie hier beschrieben werden. Die Polizisten in München sind streng u achten auf die Vorschriften. Bisher habe ich nur einige Gegendemonstranten am Rand bemerkt, die den Menschen zuriefen "ihr seid Blöd", den Mittelfinger gezeigt haben oder Eier auf die Menschen, die demonstrieren, geworfen haben. Ich lese auch nur über die Demos, wenn es einen Vorfall gibt, die ich nicht bestätigen kann, wenn ich mal dabei war, jedoch nie was positives. Die Journalisten sollten mal anfangen die Wahrheit zu berichten.

  • Plejadentochter am 05.05.2022 13:19 Uhr / Bewertung:

    Kann ich so absulut nicht bestätigen. Die Gegendemonstranten sind es, die die Versammlung und "...langweilig, langweilig..." brüllen, wenn man Durchsagen macht, und einen noch regelrecht den ganzen Zug über verfolgen. Zum Teil sogar noch beleidigend werden sie. Aussage eines Gegendemonstranten (ich habe Zeugen!!!): "...du bist zu alt für diese Welt, Omi.." und das obwohl ich vom Rentenalter noch einige Jahre entfernt bin, und auch nicht älter aussehe als ich bin. In einem anderen Fall, wurde wir von einer Gegendemonstrantin direkt und in Nahaufnahme per Handy fotographiert! Wir wollten sie eigentlich auffordern, die Aufnahme zu löschen, aber da war sie schon weg. Und wer soll da von der Danubia gewesen sein? Das sind nichts weiter als aus der Luft gegriffene Behauptungen, können sie das beweisen? Ich bitte um eine neutrale und sachliche Berichterstattung!

  • Klarsteller am 05.05.2022 10:45 Uhr / Bewertung:

    Es ist erschütternd zu lesen, dass Teile der Medien noch immer nicht aus ihrer fehlgeleiteten Berichterstattung herausfinden wollen. Wer die Bilder sieht, sieht dass sie unschön sind. Jedoch gingen den unschönen Szenen massive Provokationen der „Antifa“ voraus und letztlich ging auch die Gewalt von dieser Seite aus. Der "Journalist" rannte vor der Polizei davon in eine Gruppe der Demonstranten und stieß einen von diesen aus vollem Lauf und mit voller Wucht fast um. Er konnte nur durch das beherzte Eingreifen der Ordner zurückgehalten und weitere Eskalation vermieden werden. Er wurde dann von der Polizei abgeführt. All das könnte man auch auf den Videoaufnahmen sehen und berichten. Wenn man es denn wollte. Monatelang wurde überhaupt nicht über die friedlichen Proteste berichtet. Weil sie friedlich sind, die Leute sich an die (unsinnigen) Auflagen hielten und es um sachliche Information ging.

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