Club-Öffnungen: Harry Klein kritisiert Infopolitik - und setzt auf 2G

München - Beschlossen werden soll die Öffnung der Clubs und Diskotheken in Bayern am Donnerstag im Kabinett. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits vergangene Woche angekündigt: "Es bleibt dabei: Wir werden die Öffnung von Clubs und Diskotheken zum Oktober dann erlauben."
Freilich, für viele Clubs ist das immer noch recht spät. Der Münchner Techno-Club Harry Klein schrieb am Dienstag auf Facebook: "Wir hatten gehofft, heute genaue Informationen zur anstehenden Wiedereröffnung der Clubs zu erhalten. Leider ist das nicht der Fall." Die Verantwortlichen müssen also bis Donnerstag warten, ehe wirklich klar ist, was denn nun alles erlaubt sein wird – oder eben nicht.
Im Falle des Harry Klein ist aber klar: Wer rein will, muss genesen oder geimpft sein. Es gilt also die 2G-Regel.
2G-Regel im Harry Klein in München
"Wir möchten allen Feiernden im Club die größtmögliche Sicherheit bieten. Unser Personal hat im Club sehr viele Kontakte und möchte ebenfalls sicher sein. Es gibt derzeit bekanntlich wenig Gastropersonal. Wir könnten es uns nicht leisten, dass Personal in Quarantäne geschickt wird. Dann müssten wir wieder schließen. Das Risiko, dass sich Personen bei uns anstecken und einen schweren Krankheitsverlauf erleiden, vermeiden wir nur durch 2G. Und zuletzt sei uns erlaubt, die Gefahr eines erneuten Lockdowns für den Club auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb bitten wir euch um Verständnis für diese Einschränkungen, heißt es dazu auf der Facebookseite.
Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga geht hingegen davon aus, dass die Öffnung unter der Bedingung der "3G-Regel" erfolgt – also genesen, geimpft oder getestet – allerdings mit einem genaueren PCR-Test.
Teure Zwangsschließung für die Clubs
Von etwaigen Beschränkungen der Besucherzahl oder Maskenpflicht für die Besucher hält Dehoga dagegen nichts. Das würde nach Einschätzung des Verbandes nicht funktionieren, weder für die Gäste noch wirtschaftlich für die Betreiber.
Eine Nebenwirkung der langen Zwangsschließung der Clubs wird wohl zudem sein, dass vielerorts die Preise steigen werden. Das Harry Klein jedenfalls hat bereits angekündigt, diese am Freitag zu erhöhen. "Ja, wir mussten die Eintrittspreise anpassen. Diese eineinhalb Jahre haben uns sehr viel gekostet", schreiben die Betreiber.