Click & collect startet: Lichtblick für die Läden in München

Ab diesem Montag darf man als Kunde seine vorbestellte Ware direkt im Geschäft abholen. Profitieren werden kleine Händler in den Vierteln, aber auch die City hofft.
Irene Kleber |
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Ab Montag können die Geschäfte ihren Kunden "click & collect" ermöglichen - also das Abholen zuvor online gekaufter Ware in den Läden an speziell eingerichteten Abholstationen.
Ab Montag können die Geschäfte ihren Kunden "click & collect" ermöglichen - also das Abholen zuvor online gekaufter Ware in den Läden an speziell eingerichteten Abholstationen. © Paul Zinken/dpa

München - Es könnte ein wenig Leben zurückkommen in die Stadt – trotz des Lockdowns. Denn ab diesem Montag (11. Januar) dürfen die Münchner vorbestellte Bücher, Laufschuhe, Blumen, Pullis, Profikäsereiben oder Designertaschen selber abholen im Laden ihres Vertrauens. Mit FFP2-Maske und unter der Voraussetzung, dass sich dort nicht Menschen ansammeln.

Das ist ein Hoffnungsfunke für all die lokalen Einzelhändler, die weiter geschlossen bleiben müssen, und denen von Woche zu Woche mehr das Geld ausgeht – während die Münchner den Onlineriesen bombige Umsätze bescheren. "Click & collect" (online bestellen und selber abholen) und "call & collect" (anrufen und abholen) heißt das Prinzip, das in anderen Bundesländern längst erlaubt war, und das das Einkaufen jenseits von geöffneten Supermärkten und Drogerien nun auch in Bayern erleichtern soll.

Münchens Einzelhändler verlieren täglich 24 Millionen Euro Umsatz

"Das ist jetzt zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als nichts", so formuliert es der Einzelhandelsverbands-Sprecher Bernd Ohlmann. Und nennt eine Zahl, die schon nachdenklich macht: Jeden Tag gehen den Münchner Einzelhändlern, die aktuell geschlossen bleiben müssen, fast 24 Millionen Euro an Umsatz verloren. Noch mal: täglich!

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Gut anlaufen wird das Bestellen mit Selbstabholung voraussichtlich bei Läden, die in den Stadtvierteln mitten in Wohngebieten liegen. Weil es schneller geht (und viel mehr Spaß macht), beim Buchladen an der Ecke anzurufen und dann sein Wunschbuch dort abzuholen – als auf eine Lieferung zu warten, die womöglich in der nächsten Postfiliale landet, weil man gerade nicht zuhause war, als der Lieferdienst kam.

Profitieren auch die Innenstadthändler? Fraglich!

Aber ob das Prinzip auch den Innenstadthändlern Umsätze beschert? "Sie werden es vermutlich schwerer haben", meint Wolfgang Fischer, der Chef des Verbands der Innenstadthändler Citypartner. "Man will ja zum Bummeln in die Innenstadt, nicht um dort zu einem bestimmten Termin nur was abzuholen."

Eine erste Erhebung am Wochenende aber hat schon einige Rückmeldungen gebracht. "Wir denken", so Fischer, "dass sich viele Händler auch in der City beteiligen werden."

Wolfgang Fischer, Geschäftsführer von Citypartner.
Wolfgang Fischer, Geschäftsführer von Citypartner. © Citypartner

Große Münchner Händler machen mit 

Größere Häuser bereiten sich auf die Selbstabholung vor, wie Galeria Kaufhof am Marienplatz, Kustermann, Konen, Hirmer, Lodenfrey, Sport Schuster oder Saturn. Aber auch kleinere sind dabei, wie Leder Baumann und Leder Fischer, Bottles & Glashaus, Mode Urban oder Radspieler.

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Vorab wird telefonisch oder online ein Abholtermin vereinbart (Bestellnummer mitbringen). Klären sollte man, auf welche Weise bezahlt werden soll. Vorab klären sollte man auch, wie oder ob sich Ware auch anprobieren lässt. Der Herrenausstatter Hirmer in der Kaufingerstraße etwa hat laut der Webseite die Abholstation in der "Click & Collect-Lounge" im vierten Stock.

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4 Kommentare
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  • Truderinger1972 am 12.01.2021 10:42 Uhr / Bewertung:

    Auf die Internetseiten der angesprochenen Firmen kann ich selber schauen, da brauche ich keine Journalisten dafür. Beim Lodenfrey steht eine Entscheidung erst an, ob man sich daran beteiligt. Man sollte sich bei betroffenen Unternehmen erst einmal erkundigen, ob überhaupt Interesses besteht und nicht irgendwelche Unwahrheiten öffentlich machen.

  • am 11.01.2021 11:50 Uhr / Bewertung:

    So ist das eben mit der "neuen Normalität", fast der ganze Handel soll künftig online getätigt werden. Dabei profitieren in erster Linie die großen Konzerne. Ob man es nun Great Reset, neue Ära oder neue Weltordnung nennt, Corona ist der eigentlich Auslöser für diese Umgestaltung. Und diese neue Welt fordert sehr viele Opfer, Selbstmordtote und psychisch Erkrankte verursacht durch die Zwangsmaßnahmen. Und die Zahl derer ist deutlich höher als die geringe Anzahl an tatsächlichen (!) Grippeopfern. Wenn eine neue Welt mit einer Lüge gestaltet wird, so ist ihr Ende auch schnell abzusehen. Ohne Lügenmärchen schafft der Mensch scheinbar nichts Neues. Corona, Nein Danke.

  • Wolff am 11.01.2021 09:36 Uhr / Bewertung:

    Wer vorgibt, Kontakte und Mobilität verringern zu wollen und gleichzeitig wieder dafür sorgt, dass mehr Menschen kreuz und quer in der Gegend rumfahren sollen, verliert in meinen Augen nur immer weiter an Glaubwürdigkeit.

    Gleiches gilt beim Home Office. Warum gibt hier im Lockdown keine "Home Office Pflicht" von der nur mit einer triftigen Begründung (z. B. Herrn Grupps berühmte Näherinnen) abgewichen werden darf?

    Erst wurde im Oktober beim ANstieg der Zahlen ewig rumgetrödelt, dann Wischi-Waschi-Beschränkungen im November und nun schon im 3. Monat Lockdown ohne erkennbaren Erfolg.

    Und bei solchen Glanzleistungen wundert sich die Politik über wachsenden Unmut der Bürger???

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