Christkindlmarkt am Marienplatz: Das ist heuer alles neu
München - Eine Nikolaidult in der Kaufinger Straße – sie wird erstmals 1642 in den Annalen erwähnt. Seitdem ist der Münchner Christkindlmarkt kräftig gewachsen: Ab 27. November, 10 Uhr, locken 159 Stände auf 20.000 Quadratmetern.
Der große Markt glitzert und duftet – vom Turm des Alten Rathauses am Marienplatz bis hin zum "Sternenplatzl" am Rindermarkt zum Richard-Strauss-Brunnen an der Neuhauser Straße. "Die Preise bleiben stabil. Das ist ein echter Warenmarkt, eine wahre Fundgrube für Kunsthandwerk, Praktisches und Trendiges", schwärmt der zuständige Bürgermeister Josef Schmid (CSU). Zum Sicherheitsaspekt meint er: "Die Behörden haben sich Gedanken um die bestmögliche Sicherheit gemacht. Es gibt keine konkrete Gefährdung. Ich begrüße, dass sehr sinnvoll, sehr verhältnismäßig und maßvoll vorgegangen wird". Am Dienstag wurden Tröge und Barrieren aus Beton an den Zufahrten aufgestellt, um Lkw-Anschläge zu verhindern.
Seit Dienstag blockieren Pflanzentröge und, wie hier, Barrieren aus Beton die Zufahrten zum Christkindlmarkt in der Fußgängerzone. Foto: lag
Für Schmid ist der "schöne" Christkindlmarkt ein "Mekka für Genuss und Erlebnisse": Es gibt Reiberdatschi, Wildspezialitäten, Auszogne, starke Feuerzangenbowle – und: den spektakulären Krampuslauf. Am Sonntag, 10. Dezember, von 15 bis 17 Uhr und am 17. Dezember (16 bis 17 Uhr) jagt die Münchner Krampusgruppe "Sparifankerl Pass" Besuchern einen Schrecken ein. Beschienen von der 62 Jahre alten Serbischen Fichte vor dem Rathaus, auf der 3.000 Lichter strahlen.
Was heuer neu ist auf dem Christkindlmarkt:
- Am neuen Stand von "Schokoloko" gestalten Besucher ihre Bio-Schokoladentafel selbst: mit süßen, bunten und weihnachtlichen Toppings.
- Würziges Christkindlbier: Die handwerklich arbeitende "Haderner Brauerei" hat ein eigenes lokales Festbier gebraut: Ihr Bio-Christkindlbier ist ein goldenes, herzhaftes Festmärzen: kräftig, nicht gefiltert und frei von Schadstoffen (am Rindermarkt).
- 2017 will der Christkindlmarkt speziell ältere Besucher anlocken – darunter Münchner, die sich schon länger, wegen zu viel Trubel, nicht mehr auf den großen Weihnachtsmarkt getraut haben.
- Stimmungsvoll: BR-Moderatorin Traudi Siferlinger lädt ein zum "Inklusiven Singen". Vor der Michaelskirche sind Münchner, die mit Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind, willkommen. Bairische und klassische Adventslieder werden von Gebärdendolmetschern begleitet. Die Liedtexte gibt es in Großschrift und sogar in Blindenschrift: "Wir fangen mit einem leichten Kanon an. Der ganze Platz soll Schwingen", sagt Traudi Siferlinger: "Zu Weihnachten gehört das Jodeln. Es ist einfach – und macht entspannt und glücklich", verspricht die Jodel-Lehrerin fröhlich (Jeden Donnerstag, 17 bis 17.30 Uhr, vor der Michaelskirche).
- Passend dazu hat Günter Bretz an seinem Bratwurststand niedrige Tische aufgebaut, extra für Rollstuhlfahrer. Erstmals bietet der Wirt eine ganz weiße Speisekarte an: mit eingestanzter Blindenschrift (Marienplatz, gegenüber der Deutschen Bank).
- 1917 gegründet, zeigt der Verein "Münchner Krippenfreunde" zum 100. Geburtstag eine vier Mal größere Krippen-Ausstellung als sonst (über 100 Krippen aus 300 Jahren, ab 7. Dezember, Rathausgalerie).
- Bargeldloses Zahlen – Mobiles Payment. Wie schon auf der Wiesn 2017 neu: Dazu Handy-App "Blue Code" herunterladen.
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