Christian Ude als Filmstar - die Zweite!

Nach einer Rolle in einem Kino-Spot folgt bald der nächste Auftritt vor der Kamera von Christian Ude. Bogners „München 7“ vergibt die Rolle des Oberbürgermeisters an den Alt-OB.
von  Tim Wessling
Das Set im Rathaus mit Alt-OB Christian Ude, Karl Schermann, Margret Völker, Johann Schuler und Winfried Frey.
Das Set im Rathaus mit Alt-OB Christian Ude, Karl Schermann, Margret Völker, Johann Schuler und Winfried Frey. © Tim Wessling

München –  Die Jobs eines Alt-OBs sind in der Regel übersichtlich: Händeschütteln, auf Podien diskutieren und hier und da mal die aktuelle Politik kommentieren. Doch einer scheint auf einmal ein ganz neues Talent an sich entdeckt zu haben: Schauspielerei.

Schon zum zweiten Mal in kurzer Zeit steht Christian Ude (66) vor der Kamera. Diesmal für die Münchner Kultserie „München 7“ im Ersten. Ude, nicht unbedingt als Oscar-verdächtiger Charakterdarsteller bekannt, spielt darin einen großen Namen der Münchner Politik: sich selbst. „Das ist wie eine Reise in meine Vergangenheit“, scherzt der Alt-OB.

Die Story: Die Mesnerin (Margret Völker) möchte Ausweise für „echte Münchner Bettler“ ausstellen, damit man sie von Bettel-Banden aus dem Ausland unterscheiden kann. Das stößt auf Kritik vom örtlichen Pfarrer (Karl Schermann). Die Streifenpolizisten Hans Kneidl (Winfried Frey) und Fred Müller (Johann Schuler) stellen fest, dass die Stadt über diese Bettel-Ausweise entscheiden muss. Es geht direkt zum OB.

In der Szene, stilecht gedreht im realen Rathaus, empfängt Film-OB Ude die Bettler-Delegation und versichert: „Es ist kein Widerstand der Stadt zu erwarten.“ Politische Formulierungen hat er offensichtlich nicht verlernt.

Bis September werden in der Stadt acht neue Folgen von „München 7“ gedreht: Alle unter der Regie von Franz Xaver Bogner, der mit Udes Leistung offensichtlich recht zufrieden war.

Sein Debüt gab der Alt-OB übrigens vor Kurzem in einem Kino-Werbespot für den Beruf des Altenpflegers. Der läuft noch in vielen Münchner Lichtspielhäusern.

Cameo-Auftritte nennt man Szenen, in denen Prominente wie aus dem Nichts in der Handlung auftauchen und sich dabei selbst verkörpern. Alfred Hitchcock trat jedenfalls in fast allen seinen Filmen persönlich auf – vielleicht ist das ja ein neues Ude-Hobby.

 

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