Alt-OB Christian Ude: Jetzt ein Kinostar

Nicht mal drei Monate nach seinem Auszug aus dem Münchner Rathaus kommt Alt-OB Christian Ude jetzt ins Kino.
Irene Kleber |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Neulich im Kino: „Ich hab mir überlegt, in die Politik zu gehen“, sagt die junge Frau zu ihrem Freund...
Münchenstift 4 Neulich im Kino: „Ich hab mir überlegt, in die Politik zu gehen“, sagt die junge Frau zu ihrem Freund...
„Politik? Mach’s doch wie ich und werd’ Altenpfleger“, antwortet er. Hinten taucht Ude auf.
Münchenstift 4 „Politik? Mach’s doch wie ich und werd’ Altenpfleger“, antwortet er. Hinten taucht Ude auf.
Der OB grantelnd: „Jetzt seid’s hoid amoi staad, da Fuim fangt ja glei o!“
Münchenstift 4 Der OB grantelnd: „Jetzt seid’s hoid amoi staad, da Fuim fangt ja glei o!“
„Aber in der Sache – hat er Recht!“, meint Ude. Und lehnt sich gleich mal entspannt an.
Münchenstift 4 „Aber in der Sache – hat er Recht!“, meint Ude. Und lehnt sich gleich mal entspannt an.

Von wegen Schluss mit der großen Bühne: Nicht mal drei Monate nach seinem Auszug aus dem Münchner Rathaus kommt Alt-OB Christian Ude jetzt ins Kino.

München - Ab Donnerstag ist er in einem Werbespot der „Münchenstift“ in sechs Münchner Kinos zu sehen – und wirbt für den Beruf des Altenpflegers.

Und zwar so: Zwei junge Leute sitzen im Kino. Sie: „Ich hab mir überlegt, in die Politik zu gehen. Ich will mit Menschen zusammen arbeiten und Karriere machen.“

Darauf er: „In die Politik? Wieso machst du’s nicht wie ich und wirst Altenpfleger?“

Plötzlich beugt sich aus derReihe dahinter der Alt-OB nach vorn und grantelt: „Pssst! Jetzt seid’s hoid amoi staad, der Film fangt ja glei o!“ Und dann der Nachsatz zum Mädel: „Aber in der Sache (bedeutungsvoll Pause) hat er Recht.“

Die Idee, Ude für den Film zu verpflichten, hatte Münchenstift-Chef Sigi Benker: „Der berühmteste Pensionär der Stadt ist doch wie geschaffen als Werbeikone für uns.“ Noch im März hat Benker angefragt. „Da habe ich sofort mit Freude zugesagt“, sagt Ude zur AZ. „Ich helfe gern, für kommunale Einrichtungen zu werben. Der Beruf des Altenpflegers wird immer noch sehr stiefväterlich behandelt.“

1100 Altenpfleger arbeiten aktuell in den Altenheimen der Münchenstift im Stadtgebiet. Drei Viertel sind Frauen, die Hälfte Migranten aus 72 Ländern. „Aus Serbien, Slowenien, Kroatien und Bosnien gewinnen wir viel Personal, neuerdings auch auch Rumänien und Bulgarien“, erklärt Benker. Trotzdem: Es reicht nicht. „Wir könnten sofort 20 neue gute Leute einstellen.“

Die Dreharbeiten gingen ruckzuck. Gefilmt wurde im Monopol-Kino. Eineinhalb Stunden dauerte der Dreh am 19. Mai zu dem 35-Sekunden-Streifen (Produktionskosten: 4150 Euro, Ude hat kein Honorar verlangt).

Der Alt-OB, dersogar im Schlaf fehlerfrei sprechen kann, musste sein Sprücherl zwölf Mal aufsagen, bis die Regie mit Licht, Text & Co zufrieden war. Benker: „Das war supereinfach, Ude hat das stark gemacht.“

Mit Blick auf seine eigene Zukunft vielleicht, in einer Seniorenresidenz? „Nein“, sagt Ude, der im Oktober 67 wird. Schon zum 60. hat er seine Schwabinger Wohnung im Obergeschoss „gegen eine pflegegerechte im Erdgeschoss“ getauscht: „Meine Frau und ich, wir möchten nie hier weggehen!“

Udes Gastauftritt im Kino ist übrigens nicht der einzige, mit dem die Münchner in nächster Zeit Spaß haben können: Ude dreht diese Woche schon wieder – für eine Serie fürs Fernsehen. „Solange ich nicht singen muss, spiele ich mich ja leidenschaftlich gern selbst“, sagt er. Mehr? „Darf ich leider noch nicht verraten.“

Der Altenpfleger-Spot ist ab Donnerstag in folgenden Kinos zu sehen:Atelier, City Kino, Neues Gabriel, Mathäser (Saal 3 und 9) und Rio.  

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.