Christian Springer: Ein Münchner im Paradies

Christian Springer hält beim Starkbier-Anstich im Löwenbräukeller eine starke Rede, serviert eine gute Portion seines Grants. Wen der Kabarettist dabei abwatscht – und was er sich wünscht.
von  az
... die Generalkonsulin hatte kräftig ausgeholt und erklärt, dass sie es zum ersten Mal macht...
... die Generalkonsulin hatte kräftig ausgeholt und erklärt, dass sie es zum ersten Mal macht... © Daniel von Loeper

München - Einer muss ja den Ersten machen – und in diesem Fall macht’s er’s sogar sakrisch gern: Der Wirt Christian Schottenhamel hat am Donnerstagabend im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz die Starkbiersaison eröffnet.

München - Das erste Fassl Triumphator zapfte die amerikanische Generalkonsulin Jennifer Gavito mit sieben Schlägen an. Oder waren es acht? Klier vom Löwenbräukeller will sogar nur zwei Schläge gesehen haben.

Naja, so umaradum halt.

Beim Anstich dabei: Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bürgermeister Josef Schmid, sowie Theo Waigel. Außerdem auch viele von Schottenhamels Wirtekollegen wie Margot und Günther Steinberg, Wiggerl Hagn sowie Ludwig und Mathias Reinbold.

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Und nachdem der erste Durst gestillt ist, schlägt die Stunde von Christian Springer, der traditionell zum Bier eine gute Portion seines Grants serviert. Am Dienstagabend hat er’s wieder getan – bissig und klug, mit viel Witz und starken Worten.

Freilich geht’s erst einmal um die Stadtpolitik. Da sei ja das Wichtigste, wer welchen Referentenposten bekomme. Und dann fliege die Sozialreferentin, weil sie sich verrechnet. Springer sagt: "Wenn in der Staatsregierung einer gehen müsste, wenn er sich um ein Tausendstel verrechnet hat, dann wär die Staatskanzlei leer, und der Hausmeister tät regieren."

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Dass Stadtkämmerer Ernst Wolowicz im Herbst ein Loch im Haushalt entdeckt habe, sei auch verständlich: "Ende September ist Halbzeit auf der Wiesn – da wird’s auch bei uns im Geldbeutel eng."

Dann schwenkt er auf eines seiner Herzensthemen um, den Umgang mit Flüchtlingen. Der humorige Einstieg: "Ich persönlich brauche nicht viele Araber, dass ich mich aufrege, mir langt schon einer – bei die Sechzger."

Aber Springer wird auch ernst. Es sei uns nie besser gegangen als heute, wir seien im Paradies. Das sollte man anderen nicht verwehren, nur weil sie nicht bairisch reden.

Übrigens stammten auch Bayern von Arabern ab, aus der Römerzeit. Christian Springer sagt daher: "Wenn die Flüchtlinge kommen, seid nett zu ihnen – die Verwandtschaft kommt."

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