Caritas fordert Reformen: "Weniger Klatschen - mehr Geld!"

Die Folgen der Pandemie für Pflege und soziale Arbeit: Warum die Caritas Reformen fordert.
Andre Spannl |
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Die Caritas fordert umfangreiche Reformen. (Symbolbild)
Die Caritas fordert umfangreiche Reformen. (Symbolbild) © Christophe Gateau/dpa

München - Die Berufsfelder Pflege und soziale Arbeit sind von der Corona-Krise besonders getroffen.

Stark-Angermeier: Kinder sollen stärker beachtet werden

Zu wenig Geld, zu viel Arbeitsausfall. Diese Bilanz ziehen Gabriele Stark-Angermeier und Thomas Schwarz von der Caritas München und Oberbayern bei ihrer Jahrespressekonferenz. Die neuen Vorstandsmitglieder haben eine klare Vorstellung von der Zukunft ihrer Branche und haben für die Politik glasklare Forderungen. Vor allem für die neue Bundesregierung.

Für die Zukunft der Pflege müsse man sie "auf feste finanzielle Füße stellen", betont Stark-Angermeier. Die Pflege selbst dürfe kein Grund für Altersarmut sein. "Gute Pflege ist ein Menschenrecht!" Was sie da konkret meinen? "Weniger Klatschen - mehr Geld!"

Auch die Kinder sollen in Zukunft mehr beachtet werden. Angermeier ärgert, dass Fans in Fußballstadien stehen, die Schulkinder aber immer wieder mit Einschränkungen konfrontiert sind.

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Auf den ersten Blick steht die Caritas München und Oberbayern gar nicht schlecht da. Einen Bilanzgewinn von 10,3 Millionen Euro kann sie verzeichnen. Das konnte allerdings nur durch den Verkauf eines Grundstücks und eines Gebäudes realisiert werden.

Der Gewinn werde wieder in andere Projekte investiert, betont Thomas Schwarz. Bei der Finanzierung gemeinnütziger Arbeit gehe es vor allem um Kontinuität.

Das habe auch die Pandemie gezeigt, da sich soziale Arbeit und Pflege stetig weiter entwickelten. Gemeinsam mit den Kostenträgern müsse die Refinanzierung geklärt werden. Eine Wahlempfehlung für die Bundestagswahl will Stark-Angermeier explizit nicht geben. Sie sei froh das in allen Programmen, außer dem der AfD, Punkte für soziale Reformen aufgegriffen würden, betont sie.

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6 Kommentare
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  • Zabadak am 14.07.2021 09:44 Uhr / Bewertung:

    Wie verlogen ist das denn? Caritas wehrt ich gegen einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege. Der scheiterte an Caritas=Kirchrecht, welches diese für sich in Anspruch nehmen. Und jetzt scheinheilig die schlechte Bezahlung der Pflegekräfte anprangern. Im Übrigen gilt ein Tarifvertrag Pflege (ver.di) meist nur in öffentlichen Einrichtungen. Die unzähligen privaten ambulanten Pflegedienste setzen bei ihren Mitarbeitern oft nur auf möglichst preisgünstig und akquirieren ihre Mitarbeiter im Ausland, die dann noch von den Pflegediensten abhängig sind. Und leider wird der Pflegeberuf - trotz Klatschen - in unserer Gesellschaft, trotz Pandemie und Arbeiten bis zum Anschlag, immer noch nicht angemessen wertgeschätzt.

  • am 14.07.2021 09:40 Uhr / Bewertung:

    Welche Heuchelei! Die Caritas war es doch als Arbeitgeberin, die verhindert hat, dass es eine gemeinsame Vereinbarung über die Löhne der verschiedenen Pflegeeinrichtungen gibt! Und jetzt das!

  • SL am 14.07.2021 08:12 Uhr / Bewertung:

    Gerne mehr Geld für die Pflege. Aber verdient man dort wirklich so wenig? Ein Blick in muenchenkarriere zeigt einen Pfleger, 34 Jahre und in Vollzeit tätig. Bruttoverdienst € 4.200,- mtl. Allerdings Öffentlicher Dienst

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