Caritas fordert Reformen: "Weniger Klatschen - mehr Geld!"
München - Die Berufsfelder Pflege und soziale Arbeit sind von der Corona-Krise besonders getroffen.
Stark-Angermeier: Kinder sollen stärker beachtet werden
Zu wenig Geld, zu viel Arbeitsausfall. Diese Bilanz ziehen Gabriele Stark-Angermeier und Thomas Schwarz von der Caritas München und Oberbayern bei ihrer Jahrespressekonferenz. Die neuen Vorstandsmitglieder haben eine klare Vorstellung von der Zukunft ihrer Branche und haben für die Politik glasklare Forderungen. Vor allem für die neue Bundesregierung.
Für die Zukunft der Pflege müsse man sie "auf feste finanzielle Füße stellen", betont Stark-Angermeier. Die Pflege selbst dürfe kein Grund für Altersarmut sein. "Gute Pflege ist ein Menschenrecht!" Was sie da konkret meinen? "Weniger Klatschen - mehr Geld!"
Auch die Kinder sollen in Zukunft mehr beachtet werden. Angermeier ärgert, dass Fans in Fußballstadien stehen, die Schulkinder aber immer wieder mit Einschränkungen konfrontiert sind.
Auf den ersten Blick steht die Caritas München und Oberbayern gar nicht schlecht da. Einen Bilanzgewinn von 10,3 Millionen Euro kann sie verzeichnen. Das konnte allerdings nur durch den Verkauf eines Grundstücks und eines Gebäudes realisiert werden.
Der Gewinn werde wieder in andere Projekte investiert, betont Thomas Schwarz. Bei der Finanzierung gemeinnütziger Arbeit gehe es vor allem um Kontinuität.
Das habe auch die Pandemie gezeigt, da sich soziale Arbeit und Pflege stetig weiter entwickelten. Gemeinsam mit den Kostenträgern müsse die Refinanzierung geklärt werden. Eine Wahlempfehlung für die Bundestagswahl will Stark-Angermeier explizit nicht geben. Sie sei froh das in allen Programmen, außer dem der AfD, Punkte für soziale Reformen aufgegriffen würden, betont sie.
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