Cap von Berliner für Kippa gehalten: Schläger muss vor Gericht

Nach dem antisemitischen Angriff in München, bei dem ein 33-jähriger Berliner verletzt wurde, muss sich der mutmaßliche Täter vor Gericht verantworten. Es geht um vorsätzliche Körperverletzung und Beleidigung.
von  AZ/dpa
Der Vorfall ereignete sich an der Frauenkirche. (Archivbild)
Der Vorfall ereignete sich an der Frauenkirche. (Archivbild) © imago/Sven Simon

München - Nach dem antisemitischen Angriff auf einen 33-jährigen Berliner an der Münchner Frauenkirche muss sich der mutmaßliche Täter vor Gericht verantworten. Dem Mann werden vorsätzliche Körperverletzung und Beleidigung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft München am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte "Bild" berichtet. Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar.

Der 44-Jährige aus dem Landkreis Starnberg hatte im Mai dem 33-jährigen unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Nach Polizeiangaben war der Mann weder jüdischen Glaubens noch trug er eine Kippa.

Beschuldigter ist bereits polizeibekannt

Der "Bild" sagte der Mann: "Für einen antisemitischen Angriff reichte es wohl, dass er mein Käppi für eine Kippa hielt. Das war echt heftig – dass man Antisemitismus im Alltag so mitbekommt." Der Berliner trug eine blutende Wunde an der Lippe davon und ging zu Boden.

Die Anklage war laut Staatsanwaltschaft bereits Mitte Juni erhoben worden. Der Beschuldigte ist polizeibekannt: Erst wenige Monate vorher war er wegen des Verwendens Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen bestraft worden.

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