Bundestagswahl: So hat der Wahlkreis München-West/Mitte gewählt

München - Feiern will Dieter Janecek am Ende dieses Abends trotzdem – und zwar so richtig, mit lauter Musik, mit tanzenden Menschen. Auch, wenn er für die Grünen nicht das Direktmandat im Münchner Westen holen konnte. Auch wenn weiterhin Stephan Pilsinger von der CSU den Wahlkreis in Berlin vertreten wird, sieht sich Janecek als Gewinner dieser Wahl. Und weil er schon im Vorfeld optimistisch war, organisierte er seine eigene Party im Backstage.

Bundestagswahl: So hat München-West/Mitte gewählt
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Der Wahlkreis besteht aus den Stadtbezirken Allach-Untermenzing, Aubing-Lochhausen-Langwied, Laim, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Neuhausen-Nymphenburg, Pasing-Obermenzing und Schwanthalerhöhe. Gut 241.000 Wahlberechtigte konnten dort ihre Stimme abgeben
Kein Direktmandat für die Grünen im Westen - trotzdem ein Erfolg
Denn im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 konnten die Grünen im Münchner Westen etwa zehn Prozentpunkte zulegen. Und der Kampf gegen den Kandidaten der CSU Stephan Pilsinger verlief knapp und hätte spannender nicht sein können. Mal lag der eine, mal der andere vorn. Am Ende trennten beide nicht einmal 150 Stimmen.
Pilsinger erhielt 53.302 Stimmen, 0,1 Prozentpunkte mehr als Dieter Janecek. Schon 2017 gewann er für die CSU das Direktmandat, damals allerdings noch deutlicher. Er verlor im Vergleich zur letzten Wahl 6,3 Prozent bei den Erststimmen (und die CSU 6,7 Prozent bei den Zweitstimmen).
Der Grüne Dieter Janecek wird trotzdem dem nächsten Bundestag angehören. Auf der bayerischen Landesliste steht er auf dem vierten Platz. Sein Einzug galt damit von Anfang an als sicher.
Enttäuschung bei Seija Knorr-Köning (SPD)
Vor der Wahl hatten die Prognosen auch für Seija Knorr-Köning gut ausgesehen. Die 27-jährige Krankenschwester wollte für die SPD das Direktmandat holen und hatte sie einen engagierten Wahlkampf geführt – obwohl bis zu ihrer Nominierung in München unbekannt und obwohl sie anders als ihre beiden Konkurrenten noch nie ein Mandat gewonnen hatte. Am Ende lag sie weit zurück: Sie erhielt 39.165 Stimmen, das machte 19,9 Prozent aus.
Zwar sei sie darüber enttäuscht, sagt sie zur AZ am Telefon. Doch sie kann dieser Niederlage auch etwas Positives abgewinnen: Hätte sie das Mandat errungen, hätte sie wahrscheinlich nicht beobachten können, wie ihr 13 Monate alter Sohn seine ersten Schritte macht, sagt sie.
In den vergangenen Monaten habe sie außerdem so viel Zuspruch aus der Münchner SPD bekommen, dass sie es in jedem Fall in vier Jahren noch einmal probieren will, meint sie. "Dann werde ich das Gesicht der Münchner SPD sein."