Bundespolizei weist saudische Medizintouristen am Münchner Flughafen ab
München - Immer wieder kommen Menschen aus dem arabischen Raum nach München, um sich dort von Ärzten behandeln zu lassen – von sogenannten Medizintouristen ist dann die Rede.
Ein solcher Fall ereignete sich nun wieder am Münchner Flughafen – die Bundespolizei wies einen 66-Jährigen, seine 55 Jahre alte Frau sowie den 24-jährigen Sohn ab und schickte sie wieder nach Saudi-Arabien.
Mit spanischem Touristenvisum nach München
Wie die Bundespolizei berichtet, kam die Familie am Mittwoch von Riad aus über Kairo in München an. Bei der Einreisekontrolle erklärte der 66-Jährige den Bundespolizisten, dass er nach der Rücknahme vieler Reiserestriktionen seinen Sohn zum Arzt nach München bringen wolle.
Bei der Kontrolle legten sie neben ihren Reisepässen auch ein spanisches Touristenvisum vor. Das Problem: Ein solches Visum berechtigt nicht zum Besuch eines Arztes in Deutschland. Die Beamten nahmen die Familie mit auf die Wache, wo sich der Vater unschuldig zeigte. "Er habe ein spanisches Touristenvisum beantragt, weil dies schneller ginge als die Beantragung eines Visums zur medizinischen Untersuchung. Außerdem wolle er ja auch die Stadt besichtigen. Einen konkreten Arzttermin für seinen Sprössling habe er noch nicht", schreibt die Bundespolizei am Donnerstag in einer Mitteilung.
Mit Anzeigen im Gepäck: Bundespolizei schickt Familie zurück
Alle Erklärungsversuche halfen nichts: Die Bundespolizei zeigte die Familie wegen Visumserschleichung und des Versuchs der unerlaubten Einreise an. Zudem mussten sie gut 1.000 Euro zur Sicherung des Strafverfahrens zahlen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen ging es dann wieder zurück in Richtung Kairo – ohne medizinische Behandlung.