Bundespolizei auf der Jagd nach den Vandalen

Mit 50 Beamten sucht die Bundespolizei Jugendliche, die seit Monaten Eigentum der S-Bahn zerstören. Die AZ ist bei dem Einsatz dabei – der prompt erste Erfolge zeigt
Thomas Gautier |
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Polizeihauptkommissarin Sabine Stein und Bundespolizei-Sprecher Berti Habelt zeigen auf ihrem Laptop einen beschädigten Automaten.
3 Polizeihauptkommissarin Sabine Stein und Bundespolizei-Sprecher Berti Habelt zeigen auf ihrem Laptop einen beschädigten Automaten.
Solche Schäden sind seit Monaten auf der A-Linie zu sehen - hier eine zerstörte Anzeige.
3 Solche Schäden sind seit Monaten auf der A-Linie zu sehen - hier eine zerstörte Anzeige.
Hier wurde die Scheibe eines Fahrplan-Kastens mit einem Pflasterstein kaputtgeschlagen.
3 Hier wurde die Scheibe eines Fahrplan-Kastens mit einem Pflasterstein kaputtgeschlagen.

DACHAU - Die Gesichter sind etwas fahl, aber gestochen scharf. Einige sind so nah an der Linse, dass Stirn oder Kinn abgeschnitten sind. Alles in allem sind die Jugendlichen auf den Fotos der Überwachungskameras bestens zu erkennen.

Und das wird ihnen viel Ärger bereiten. Die Buben und Mädchen wurden von den versteckt installierten Kameras dabei gefilmt, wie sie Automaten, Anzeigetafeln und Fahrplantafeln zerstören – mit Feuerzeugen, Messern und Steinen. 129 Fälle gab es schon, alle auf der A-Linie zwischen Dachau und Altomünster. Der Schaden: 35 000 Euro (AZ berichtete).

Am Dienstag ist die Bundespolizei mit etwa 50 Beamten hier im Einsatz – manche in voller Uniform, andere in Zivil, mit Dienstwaffen unter dicken Daunenjacken. Die Fotos zeigen sie in S-Bahnen, Gemeindeämtern und Jugendzentren herum, um die Namen von zehn bis zwölf Jugendlichen herauszufinden.

Mit Erfolg: Um 15.20 Uhr erhält die Leiterin des Ermittlungsdienstes München, Sabine Stein, die Meldung, dass drei identifiziert sind. Am Abend stoßen Beamte in Jugendzentren dann auf „sehr konkrete weitere Erkenntnisse“, sagt Bundespolizei-Sprecher Berti Habelt am Mittwoch.

Damit kennen die Fahnder jetzt rund 15 von geschätzten 24 mutmaßlichen Tätern – die Personalien von zehn bis zwölf S-Bahn-Vandalen hatten sie bereits. „Es sind Schüler, Azubis und auch Studenten dabei“, sagt Einsatzleiterin Stein. „Das geht durch alle Schichten.“ Einige Beschädigungen gehen wohl auch auf das Konto einer Jugendgang namens „Abschnitt 29“, sagt ein Ermittler. Der Großteil der Täter sei 14 bis 20.

„Wir glauben aber nicht, dass sie sich alle kennen“, sagt der Fahnder. „Das ist ein Massenphänomen“, berichtet er – typisch für die Gegend. „Wir haben im ganzen Landkreis Probleme mit Vandalismus. Es spitzt sich immer mehr zu“, bestätigt Sabine Stein.

Warum die Jugendlichen so viele Schäden anrichten, weiß sie nicht. „Das werden wir sie fragen, das ist sicher.“ Und das schon bald: Am nächsten Dienstag will die Bundespolizei jeden Verdächtigen persönlich besuchen und ihm eine Vorladung in die Hand drücken. Freiwillig gemeldet hat sich noch keiner.

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