Brutale Tierquälerei: Schockierender Vorfall in München – Polizei ermittelt

Im Juni ist ein zu Tode gequältes Taubenküken in Haidhausen aufgefunden worden. Tierschützer wollen Anzeige erstatten und setzen eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aus. Die Polizei ermittelt.
von  Christina Barnes
Das Taubenküken wurde wohl in Brand gesteckt, als es noch lebte.
Das Taubenküken wurde wohl in Brand gesteckt, als es noch lebte. © Verein Stadttauben München

München - Diese Tat ist an Grausamkeit kaum zu überbieten: Mitte Juni hat eine Frau ein völlig verbranntes Taubenküken vor dem Einkaufszentrum Motorama in Haidhausen gefunden. Später stellte sich heraus: Es wurde wohl bei lebendigem Leib verbrannt.

München: Taubenküken musste schreckliche Qualen durchleben

Ein Mitglied des Vereins Stadttauben München hatte das Tier am Morgen des 22. Juni entdeckt: Es sei "nahe des Gehwegs auf den Steinen auf Höhe Rosenheimer Straße 30/32 drapiert" worden, erzählt Sabine Georgi vom Stadttauben e.V. der AZ. Der Verein brachte die tote Taube daraufhin auf eigene Kosten zur pathologischen Untersuchung zum Tiergesundheitsdienst Bayern in Grub, um herauszufinden, welche Qualen das Tier durchleben musste.

Das Ergebnis ist furchtbar: Beide Füße wurden mit einem scharfen Gegenstand am Unterschenkel abgetrennt, anschließend wurde die Taube vermutlich verbrannt, als sie noch lebte. Dafür sprechen Rußpartikel, die sich in der Lunge des Tieres befanden. Vermutlich erst nach dem Tod wurde das Küken dann in der Rosenheimer Straße abgelegt.

Das Taubenküken könnte aus einem Nest im S-Bahnhof Rosenheimer Platz stammen, sagt Georgi. In der Umgebung gebe es sonst keine dem Verein bekannten Nester.

Handelt es sich um eine grausame Wiederholungstat?

Ein ähnlicher Vorfall hatte sich bereits vor etwas über einem Jahr ereignet, wie Georgi der AZ erzählt. Dasselbe Vereinsmitglied fand an derselben Stelle eine ebenfalls verbrannte Taube auf. Der Stadttauben-Verein vermutet deshalb, dass es sich um einen Wiederholungstäter handeln könnte.

Der Tierschutzbund Bayern will Anzeige gegen Unbekannt erstatten und setzt für Zeugenhinweise eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aus. Auch PETA will den unbekannten Täter anzeigen und belohnt Zeugenhinweise, die zum Tierquäler führen, mit 1.000 Euro.

Taube zu Tode gequält: Polizei München ermittelt

Mittlerweile ermittelt auch die Münchner Polizei wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Es gelte noch zu klären, wie der Vogel zu Tode gekommen sei, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. "In der Vergangenheit ist es auch schon vorgekommen, dass Vögel an einer Stromleitung verbrannt sind." Vor Ort habe sich die exakte Todesursache nicht klären lassen. Die zuständige Fachkommissariat ermittle.

Immer wieder Fälle von Taubenquälerei in München

Der Verein Stadttauben appelliert an mögliche Zeugen: Wer in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni oder in den Morgenstunden des 22. Juni etwas Auffälliges beobachtet hat, soll sich bitte unter der E-Mail-Adresse kontakt@stadttauben-muenchen.de melden.

Taubenquälerei ist leider keine Seltenheit: Erst im vergangenen April sind bei einer Bauhaus-Filiale in München Tauben mit Pfeilen abgeschossen worden. Das Bündnis Bayerischer Tierrechtsorganisationen (BBT) teilte mit, dass dort bereits mehrmals angeschossene Tauben gesichtet wurden.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.