"Brauchen keine Vorträge über Moral halten": Scharfe Kritik an Klimakleber-Aktion in München
München - Der Flughafen-Verband ADV hat die Blockade des Münchner Flughafens durch Klimaschutzaktivisten scharf kritisiert. "Das Eindringen in den Luftsicherheitsbereich ist kein Kavaliersdelikt. Über hunderttausend Passagiere werden daran gehindert, entspannt und pünktlich in die Pfingstferien zu starten", sagte ADV-Geschäftsführer Ralph Beisel.
Blockade am Flughafen München: Sechs Mitglieder der Letzten Generation kleben sich fest
Erfreut zeigte er sich, dass in München schnell reagiert werden konnte. "Die Meldeketten haben gut funktioniert. Die Eindringlinge wurden umgehend erkannt und gesichert."
Sechs Aktivisten der Gruppe Letzte Generation waren am frühen Samstagmorgen durch den Zaun des Airports gelangt und hatten sich auf Zubringern der Start- und Landebahnen festgeklebt. Der Flughafen wurde vorübergehend komplett gesperrt, mehrere Maschinen mussten in andere Städte umgeleitet werden. Nach etwa zwei Stunden konnte der Flugverkehr in München wieder anlaufen, die Aktivisten wurden zunächst festgenommen.
"Gefährdet das Leben vieler Menschen": Scharfe Kritik nach Flughafen-Blockade in München
Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) sieht nach eigenem Bekunden keinen Sinn in der Blockade des Münchner Flughafens durch radikale Klimaschützer. "Was soll es bringen, Menschen den Urlaubsstart zu vermiesen? Nehmt uns Politiker in die Pflicht, argumentiert, streitet", schrieb er am Samstag auf der Plattform X. "Aber zerstört bitte nicht das Wichtigste, das wir im Kampf gegen die Klimakrise haben: Den breiten Konsens in der Gesellschaft."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die Protestaktion scharf verurteilt. "Das war erneut eine absolut hirnlose Aktion der Klimachaoten. Mit solchen Blockaden in den Flugverkehr einzugreifen – und dies zu Beginn der Reisezeit – ist nicht nur rücksichtslos, sondern gefährdet potenziell das Leben vieler Menschen", heißt es in einer Stellungnahme des Ministers vom Samstag. Die Gefahren ebenso wie der wirtschaftliche Schaden seien den Aktivisten offenbar völlig egal. Polizei und Flughafen würden nun gemeinsam prüfen, ob die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verstärkt werden sollten.
Auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) kritisierte das Vorgehen der Klimaaktivisten. Er forderte, die Verursacher für den wirtschaftlichen Schaden zur Verantwortung zu ziehen. "Wer den Menschen den hart verdienten Urlaub verdirbt und andere Menschen in Gefahr bringt, braucht keine Vorträge über Moral halten", erklärte Bernreiter.
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