Bombe unschädlich gemacht: Der Polizeibericht
Heikler Job für Bombenentschärfer in München: Die Spezialisten bekamen es auf einer Baustelle nahe dem BMW-Werk mit einem demolierten Blindgänger zu tun. Weil sich der Zünder nicht lösen ließ, musste er auf andere Weise unschädlich gemacht werden.
München – Eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat am späten Dienstagabend Feuerwehr und Polizei in München in Atem gehalten. Spezialisten sei es schließlich kurz vor Mitternacht gelungen, den beschädigten Blindgänger so weit „unschädlich“ zu machen, dass er gefahrlos habe abtransportiert werden können, berichtete eine Polizeisprecherin.
Lesen Sie hier: Fliegerbombe wird auf Bundeswehrgelände gesprengt
Der Zünder selbst habe wegen der Beschädigung nicht entfernt werden können. Die Bombe solle daher später auf einem Bundeswehrgelände gesprengt werden, erläuterte die Sprecherin.
Zuvor hatten Einsatzkräfte ein Gebiet im Umkreis von rund 300 Metern um die Bombenfundstelle evakuieren lassen. Da in der Gefahrenzone nur wenige Menschen lebten, hätten nur sechs Anwohner ihre Wohnungen vorübergehend verlassen müssen. Weitere 30 hätten von sich aus bei Freunden oder Bekannten Unterschlupf gesucht.
Nach Angaben der Polizei war die Bombe bei Bauarbeiten auf einer Sportanlage in Nähe der BMW-Fabrik entdeckt worden. Der Blindgänger sei im Erdaushub gefunden wurden. Er sei bereits aufgerissen, der Zünder aber noch scharf gewesen. Die Polizei habe daher Spezialisten zur Entschärfung angefordert. Während der Entschärfung mussten mehrere Straßen gesperrt und der Stadtbusverkehr unterbrochen werden.
Lesen Sie hier den Bericht der Polizei:
Am Dienstag, 03.05.2014, gegen 18:30 Uhr, wurde die Einsatzzentrale der Polizei über die Leitstelle der Feuerwehr München darüber informiert, dass ein Bauarbeiter gegen 18:10 Uhr bei Aushubarbeiten auf einem ehemaligen Sportplatz der Bundeswehr an der Schleißheimer Straße / Schätzweg eine aufgeplatzte 250 kg schwere Fliegerbombe entdeckt hatte. In Absprache mit dem Sprengmeister richteten die Einsatzkräfte einen Absperrbereich von 300 Metern rund um die Fundstelle ein. Die im Absperrbereich gelegenen Gebäude am Schätzweg mussten von den Einsatzkräften evakuiert werden. Die Schleißheimer Straße und der Schätzweg wurden für die Dauer der Entschärfung für den Straßenverkehr gesperrt. Von den Evakuierungsmaßnahmen waren sechs Personen betroffen, die während der Entschärfungsarbeiten im Forschungs- und Ingenieurszentrum der Firma BMW untergebracht wurden.
Mit der Entschärfung konnte kurz nach 22:00 Uhr begonnen werden. Um sicher zu stellen, dass sich keine weitern Personen mehr im Sperrbereich aufhalten, überflog ein Polizeihubschrauber das Gebiet zuvor noch und kontrollierte mit einer Infrarotkamera das Gelände.
Gegen 23.15 Uhr konnte die Bombe vom Sprengmeister soweit unschädlich gemacht werden, dass sie abtransportiert und in der Folge auf dem Bundeswehrgelände in Hochbrück entsorgt werden kann.
Anschließend konnten die Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen und der Straßenverkehr freigegeben werden.
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