Blitz-Marathon: Das sagen Polizei und Autoclubs

Am Donnerstag begann der Blitz-Marathon in München - Tempo-Sünder werden jetzt besonders viel kontrolliert. Was die Polizei und Automobil-Clubs über die Aktion denken.
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München - Beim ersten bundesweiten Blitz-Marathon am Sonntag rückte auch die Münchner Polizei verstärkt aus, um Raser zu erwischen. Die AZ hat sich bei Polizei und Automobil-Clubs umgehört, was man dort von dem Großeinsatz gegen Tempo-Sünder hält.

Das sagen Polizisten: Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert anlässlich des ersten bundesweiten Blitz-Marathons schärfere Strafen für Raser. „Wir benötigen härtere Sanktionen zur Abschreckung. Unsere Buß- und Verwarngelder sind auch im EU-Vergleich unfassbar niedrig“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Rainer Wendt, den „Ruhr Nachrichten“.

Wer mit Tempo 100 in der verkehrsberuhigten Zone fahre, sollte seinen Führerschein sofort abgeben müssen und wie bei Trunkenheitsfahrten zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung verpflichtet werden. „

Zu hohe Geschwindigkeiten gehören zu den Hauptursachen von Verkehrsunfällen, die oftmals unbeschreibliches Leid zur Folge haben“, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Zehn bis 15 Prozent der Fahrer seien hemmungslose Raser.

Und: „Leider ist die Polizei viel zu selten in der Lage, solche personalaufwändigen Aktionen durchzuführen.“

Lesen Sie hier: Alle Blitzer in München in der Übersicht

Das sagen Automobil-Clubs: Natürlich haben auch die Autofahrer – erst recht in Deutschland – ihre Lobby. Und die Automobilverbände sind alles andere als entzückt vom Blitz-Marathon.

Michael Haberland, der Münchner Präsident von „Mobil in Deutschland“, sagt etwa: „Wir brauchen keine Show auf Deutschlands Straßen, wo gleichsam 15000 Polizisten woanders fehlen und alle Autofahrer erst einmal unter Generalverdacht stehen. Dieser Blitz-Marathon ist eine Show, die sich hoffentlich so nicht wiederholt.“

Der ACE (Auto Club Europa) führt an, die Bußgelder sollten nicht in den öffentlichen Kassen verschwinden, sondern in den Ausbau der Verkehrssicherheitsarbeit gesteckt werden: „Das wäre konsequent und ein weiterer Beleg, dass es bei derartigen Polizei-Aktionen tatsächlich um Unfallverhütung geht und nicht um staatliche Abzocke.“

Allerdings: „Raserei hat den Charme eines Kavaliersdelikts längst verloren.“

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