Bilanz 2021: Münchner ADAC-Rettungshubschrauber fliegt mehr Einsätze
München - Das zweite Pandemie-Jahr hat die Crews des Münchner Hubschraubers "Christoph 1" einmal mehr vor große Herausforderungen gestellt – das zeigt die Bilanz, die die ADAC Luftrettung am Donnerstag in München präsentierte.
Über acht Prozent mehr Einsätze für Münchner ADAC-Hubschrauber
"Dass die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland trotz nunmehr vier Corona-Wellen über zwei Jahre bis heute uneingeschränkt und unfallfrei sichergestellt werden konnte, ist vor dem Hintergrund der zusätzlichen Belastungen der Crews durch Spezialeinsätze wie der Verlegung von Covid-19-Patienten oder mit Rettungswinde in den Hochwassergebieten eine herausragende Leistung und nicht hoch genug einzuschätzen", erklärte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH.

1.439 Mal hoben die Besatzungen von ihrem Standort am Klinikum Harlaching zu Einsätzen ab, das entspricht einem deutlichen Plus von 8,3 Prozent (2020: 1.329 Einsätze).
Da der Freistaat besonders hart von den Corona-Infektionswellen getroffen wurde, stiegen generell die Auslastungszahlen für den Rettungsdienst in Bayern und auch die Luftretter wurden dementsprechend häufiger gerufen.
Hochwasser-Katastrophe: "Christoph 1" wird zu "Christoph Bravo 23"
1.191 Alarme (82,8 Prozent) waren so genannte "Primäreinsätze": In diesen Fällen hatte "Christoph 1" die reine Funktion des Notarztzubringers oder die Crew übernahm neben der Behandlung zusätzlich den Transport in die Klinik.
Enorm gefordert waren die Münchner Luftretter auch bei der Unwetter-Katastrophe im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Weil "Christoph 1" als einer von bundesweit vier Hubschraubern der ADAC Luftrettung mit einer Rettungswinde ausgerüstet ist, wurde die Maschine als "Christoph 23 Bravo" in das Krisengebiet gerufen, während eine zusätzliche Crew die Luftrettung in und um München sicherstellte.
Bereits in den ersten Stunden flog "Christoph 23 Bravo" 36 Spezialeinsätze, um verzweifelte Menschen von Dächern oder aus Häusern zu retten, so viele wie nie zuvor in der über 50-jährigen Geschichte der ADAC Luftrettung.
Bundesweit rund 500 Flüge mehr als im ersten Corona-Jahr 2020
"Die ADAC Luftrettung hat hier solidarisch, unbürokratisch und schnell gehandelt und war auf dem Höhepunkt der Flutkatastrophe Dank ihrer Größe und Leistungsfähigkeit in der Lage, diese lebensrettende Hilfe über Nacht zu organisieren", sagte Bruder dazu.

Insgesamt sind die Rettungshubschrauber des ADAC im vergangenen Jahr zu exakt 52.234 Notfalleinsätzen gestartet. Das waren rund 500 Flüge mehr als im ersten Corona-Jahr 2020.
Die meisten Einsätze erneut in Bayern
Für über 60 Prozent ihrer Einsätze wurden die gelben Helikopter nach schweren Unfällen und wegen Herzinfarkten beziehungsweise Herzproblemen alarmiert. Die meisten Einsätze gab es wie im Jahr davor in Bayern mit 12.179. Im flächenmäßig größten Bundesland betreibt der ADAC acht seiner bundesweit 37 Hubschrauberstationen.
Die ADAC Luftrettung und deren Tochterunternehmen beschäftigen insgesamt an die 1.300 Menschen – darunter rund 170 Piloten, etwa 600 Notärzte und 250 Notfallsanitäter.