Bierwerbung beim traditionellen Geldbeutelwaschen am Marienplatz: Zu viel des Hacker-Pschorr?
München - Im Jahr 1999 kam die Brauerei Hacker-Pschorr offenbar auf die Idee, das traditionelle Geldbeutelwaschen zum Aschermittwoch am Fischbrunnen werbetechnisch noch etwas mehr auszuschlachten.
Zum ersten Mal war da, noch unter Alt OB Udes Ägide, auch am Brunnenrand das Pschorr-Logo hingeklebt (s. Bild). So besteht garantiert kein Zweifel mehr, wer das Freibier spendiert, das jeweils zu dem Anlass ausgeschenkt wird.

Hacker-Pschorr: Werbung am Fischbrunnen zum Geldbeutelwaschen zulässig?
Ob diese prominente Werbung aber zulässig ist, wollte die ÖDP in einer Anfrage bereits 2023 und auch schon 2020 wissen. Zumal das Waschen auch immer mit Vertretern der Stadtspitze prominent besetzt ist und sehr offiziell daherkommt.

Bis vor vier Jahren gab es noch keine städtische Genehmigung für diese Werbung, wie das zuständige Kreisverwaltungsreferat (KVR) schreibt. Eine Prüfung der Sache habe aber bereits letztes Jahr ergeben, dass die Werbemaßnahmen "nicht zu beanstanden" seien.
Weil sie nur kurz am Brunnenrand kleben, die Schrift klein sei und auch "rückstandslos" entfernt wurde. Auch dass die Schrift in den letzten Jahren größer geworden sein soll, konnte das KVR nicht feststellen. Die Werbung sei "noch untergeordnet und damit nicht zu beanstanden".
KVR: Geldbeutelwaschen ist keine "städtische Veranstaltung"
Interessant ist schließlich die Antwort auf die letzte Frage der ÖDP. Auch wenn es den Anschein macht, als würde die Stadt offiziell das Geldbeutelwaschen veranstalten, ist das nicht der Fall. Es handle sich nämlich "nicht um eine städtische Veranstaltung", so das KVR.
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