Bier-Bann im Englischen Garten? KJR kontert geplantes Alkoholverbot

München - Die jüngsten Zwischenfälle im Englisch Garten haben mehrere Debatten in München und Bayern losgetreten. So wird neben dem Einsatz der Polizei und dem Verhalten der Jugendlichen auch über ein mögliches Alkoholverbot diskutiert. Auch der größte Park der Stadt als Verbotszone ist mittlerweile kein Tabu mehr, wie die Polizei der AZ bestätigte.
Für den Münchner Kreisjugendring ist ein Alkoholverbot im Englischen Garten jedoch keine sinnvolle Option, da dies lediglich mitgebrachte Getränke betreffen würde. Bier im Biergarten würde weiterhin erlaubt bleiben. Ein paar Meter weiter wäre Bier, das aus dem heimischen Kühlschrank oder direkt aus dem Supermarkt stammt, allerdings verboten. Für Judith Greil, Vorsitzende des Kreisjugendrings München-Stadt (KJR), ist das keine denkbare Lösung.
KJR kritisiert geplantes Alkoholverbot im Englischen Garten
"Das bedeutet, dass ein Feierabendbier mit Freunden im Englischen Garten künftig nur noch für die möglich ist, die sich teure Münchner Restaurantpreise leisten können", kritisiert Greil die Pläne zum Alkoholverbot. Sollte der Bier-Bann im Englischen Garten kommen, würde das bedeuten, dass es noch weniger Freiräume für junge Menschen in München gibt, so die KJR-Vorsitzende weiter.
"In der angespannten Situation müssen wir Freiräume und Verständnis schaffen statt Verbote, die vor allem junge Menschen treffen." Bislang hätten sich Jugendliche während der Corona-Krise sehr solidarisch verhalten, um ältere oder erkrankte Mitmenschen zu schützen. "Jetzt verdienen auch sie unsere Solidarität", erklärte Greil in einem Schreiben des KJR. "Auch die Jugend braucht endlich eine Perspektive und mehr Freiräume und Rückzugsorte, an denen sie sich treffen und auch mal zusammen ein Bier trinken kann."