Betrugsmasche in München: Hygienemängel? Seniorin (90) am Stolz gepackt

Nachbarn hätten sich über Hygienemängel beschwert. Mit diesem Trick kommen die Täter in die Wohnung ihres Opfers.
Ralph Hub |
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Die Betrügerin klingelte an der Tür, gab vor, sie müsse die Hygiene in der Wohnung überprüfen. (Symbolfoto)
imago/Westend61 Die Betrügerin klingelte an der Tür, gab vor, sie müsse die Hygiene in der Wohnung überprüfen. (Symbolfoto)

Der Vorwurf, ihr Zuhause sei schmutzig, trifft die Opfer an ihrer empfindlichsten Stelle – an ihrem Stolz. Oft behaupten die Betrüger, dass wegen der Unordnung sogar die Kündigung drohe.

Bei einer 90-Jährigen aus Gern klingelte am 28. Juli eine Frau an der Tür, die sich als Mitarbeiterin eines Pflegedienstes ausgibt. Beim Wohnungsverein lägen Beschwerden vor, behauptete sie.

Nachbarn hätten berichtet, in der Wohnung der 90-Jährigen sei es schlampig, es gebe Probleme mit der Hygiene. Die Rentnerin sei so unordentlich, dass ihr deshalb sogar die Kündigung der Wohnung drohe.

Die Rentnerin will natürlich beweisen, dass sie trotz ihres Alters noch in der Lage ist, ihren Haushalt ordentlich zu führen. Deshalb lässt sie die Besucherin in die Wohnung.

Die Opfer fühlen sich in ihrer Ehre verletzt und wollen sich beweisen

Als die 90-Jährige mit ihrer Besucherin im Wohnzimmer sitzt, klingelt es erneut an der Wohnungstür. Ein Mann verwickelt die alte Dame geschickt in ein Gespräch und lenkt sie so ab. Die angebliche Pflegedienstmitarbeiterin hat so Gelegenheit, nach Wertsachen zu suchen. Im Wohnzimmer findet sie mehrere Hundert Euro, die sie einsteckt, bevor sie geht.

Die Betrügerin ist etwa 40 Jahre alt, 1,65 Meter groß und schlank. Sie hat braune Haare, die zu einem Zopf zusammengebunden sind. Die Frau spricht hochdeutsch und hatte eine Henkeltasche bei sich.

Ihr Komplize ist ebenfalls etwa 40 Jahre alt, 1,75 Meter groß und dunkelhaarig. Er hat eine athletische Figur und spricht ebenfalls hochdeutsch. Hinwiese an die Polizei unter Tel. 089 /29100.

Die Polizei warnt davor, fremde Personen in die Wohnung zu lassen.

Am 27. Juli, nur einen Tag vor dem Fall aus Gern, wurde eine 97-Jährige aus Bogenhausen auf ähnliche Weise um ihre Ersparnisse gebracht. Die Besucherin gab sich ebenfalls als Pflegkraft aus. Sie nannte sich "Schwester Gerthe". Auch sie behauptete, es lägen Beschwerden aus der Nachbarschaft vor, weil es in der Wohnung schlampig sei. Die 97-Jährige zeigte bereitwillig alle Zimmer. Anschließend unterhielt sich die Besucherin im Wohnzimmer mit der Rentnerin. Erst als die vermeintliche Altenpflegerin weg war, fiel der Rentnerin auf, dass Geld und Schmuck fehlten, insgesamt mehrere 10.000 Euro.

Zuletzt haben sich Trickbetrüger als Mitarbeiter des Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) ausgegeben. Sie hätten die Aufgabe, bei Senioren den Grad der Hilfsbedürftigkeit festzustellen.

Lesen Sie hier: Falsche Handwerker bedienen sich im Schmuckkästchen

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